Uppsala Berlin Joint Laboratory „Unser Willen zur Kooperation ist unsere Stärke“

Großes politisches Interesse für das neue Uppsala Berlin Joint Laboratory (UBjL): Der Botschafter Schwedens in Deutschland, Dr. Lars Danielsson, kam am 4. November persönlich zur Einweihung des Gemeinschaftsprojekts an das HZB, wo das UBjL etabliert wird.

„Derzeit werden viele Weltregionen als dynamischer als Europa angesehen“, so Dr. Danielsson bei seiner Eröffnungsansprache: „Aber wir haben große Stärken – nämlich unsere Fähigkeit und unseren Willen zur Kooperation.“ Diese Stärken seien am UBjL sehr gut sichtbar, so der Botschafter weiter: „Solche exzellenten gemeinsamen Forschungsprojekte führen zu Ergebnissen, die der Gesellschaft, unseren Kindern und Enkelkindern großen Nutzen bringen.“ Anschließend gab Dr. Danielsson das symbolische Startsignal für zwei Experimentierplätze, die von der zum UBjL gehörenden schwedisch-deutschen Arbeitsgruppe zukünftig betreut werden.

Das „Uppsala Berlin Joint Laboratory“ wird von Professor Nils Mårtensson, Universität Uppsala, und Professor Alexander Föhlisch, Leiter des HZB-Instituts „Methoden und Instrumentierung der Forschung mit Synchrotronstrahlung“ geleitet. „Wir freuen uns sehr, dass Professor Mårtensson Ressourcen aus seinem ERC Advanced Grant in das UBjL investiert“, sagte bei der Eröffnung Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, wissenschaftliche Geschäftsführerin des HZB. Mit diesen Mitteln, die vom HZB kofinanziert werden, konnten weltweit einzigartige Untersuchungsmethoden für funktionale Materialien etabliert werden.

Sie basieren auf winkelaufgelöster Flugzeit- Elektronen-Spektroskopie (ARTOF) und MHz-Pulsextraktion an BESSY II. Die ARTOF-Instrumente wurden in Schweden von der Universität Uppsala und dem Unternehmen Scienta-Omicron in enger Zusammenarbeit mit dem HZB entwickelt. „Weltweit liefert die Synchrotronquelle BESSY II Pulse mit der am besten geeigneten Zeitstruktur, um die Instrumente optimal zu nutzen“, so Professor Svante Svensson, der Teil des UBjL-Teams an BESSY II in Berlin ist. Am UBjL können die Forscher den Zustand funktionaler Materialien bei geringstmöglicher Röntgen-Dosis untersuchen. Weitere Methoden erlauben die detaillierte Erfassung der elektronischen Struktur von Materialien.


Das könnte Sie auch interessieren

  • Helmholtz-Institut für Polymere in Energieanwendungen (HIPOLE Jena) eröffnet
    Nachricht
    19.06.2024
    Helmholtz-Institut für Polymere in Energieanwendungen (HIPOLE Jena) eröffnet
    Am 17. Juni 2024 ist in Jena das Helmholtz-Institut für Polymere in Energieanwendungen (HIPOLE Jena) im Beisein von Wolfgang Tiefensee, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaates Thüringen, feierlich eröffnet worden. Das Institut wurde vom Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) in Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena gegründet: Es widmet sich der Entwicklung nachhaltiger Polymermaterialien für Energietechnologien. Diese sollen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen und Deutschlands Ziel unterstützen, bis 2045 klimaneutral zu werden.
  • „Forschung und Entwicklung ist auch in Kriegszeiten entscheidend!“
    Interview
    18.06.2024
    „Forschung und Entwicklung ist auch in Kriegszeiten entscheidend!“
    Am 11. und 12. Juni fand die Ukraine Recovery Conference in Berlin statt. Begleitend diskutierten Vertreter*innen von Helmholtz, Fraunhofer und Leibniz, wie Forschung zu einem nachhaltigen Wiederaufbau der Ukraine beitragen kann. In diesem Interview spricht Bernd Rech, wissenschaftlicher Geschäftsführer am HZB, über die Bedeutung von Forschung während des Krieges und Projekten wie Green Deal Ukraina.

  • MXene als Energiespeicher: Chemische Bildgebung blickt nun tiefer
    Science Highlight
    17.06.2024
    MXene als Energiespeicher: Chemische Bildgebung blickt nun tiefer
    Eine neue Methode in der Spektromikroskopie verbessert die Untersuchung chemischer Reaktionen auf der Nanoskala, sowohl auf Oberflächen als auch im Inneren von Schichtmaterialien. Die Raster-Röntgenmikroskopie (SXM) an der MAXYMUS-Beamline von BESSY II ermöglicht den hochsensitiven Nachweis von chemischen Gruppen, die an der obersten Schicht (Oberfläche) adsorbiert oder in der MXene-Elektrode (Volumen) eingelagert sind. Die Methode wurde von einem HZB-Team unter der Leitung von Dr. Tristan Petit entwickelt. Das Team demonstrierte die Methode nun an MXene-Flocken, einem Material, das als Elektrode in Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt wird.