Die Historie der Berliner Elektronen-Speicherring Gesellschaft für Synchrotronstrahlung (BESSY)
BESSY I
Die BESSY GmbH wurde 1979 gegründet. Von 1982 bis 1999 betreibt BESSY die Elektronenspeicherringanlage BESSY I in Berlin-Wilmersdorf. BESSY I war bei Inbetriebnahme Deutschlands erste dedizierte Synchrotronstrahlungsquelle.
Wie es dazu kam? Die Anfänge von BESSY I hat Prof. Dr. Burkhard Wende aus seiner eigenen Erfahrung in seinem Beitrag für das Buch "Strahlzeiten" wiedergegeben.
- 1984 werden die ersten Ergebnisse zu BESSY I als Strahlungsnormal veröffentlicht.
- Grundlagenentwicklung zur Röntgenmikroskopie mit Fresnelschen Zonenplatten.
- Ab 1984 weltweit erste Experimente mit zirkularpolarisierter VUV und XUV Synchrotronstrahlung.
- Pionierarbeiten zur spinpolarisierten Photoemission.
BESSY II
Im März 1993 begann der Bau von BESSY II auf dem ehemaligen Gelände der Akademie der Wissenschaften der DDR in Adlershof.
Ein langer Entscheidungsweg, wie MinDir Dr. Hermann Schunck a.D. aus eigener Anschauung zu erzählen weiß.
Schließlich wird die neue Hochbrillanz-Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II nach vier Jahren Bauzeit im September 1998 in Betrieb genommen. Hier die wichtigsten Meilensteine:
März 1993
Das Projektteam BESSY II nimmt die Arbeit auf dem Adlershofer Südgelände auf.
4. Juli 1994
Erster Spatenstich zum Bau von BESSY II
Dez. 1995
Richtfest für den Neubau
7. April 1997
Inbetriebnahme des Synchrotrons
23. Juni 1997
Erstmals wurde im Synchrotron ein Elektronenstrahl auf 1,9 GeV beschleunigt.
22. April 1998
Im Speicherring wird erstmals ein Elektronenstrahl für längere Zeit gespeichert und Synchrotronstrahlung nachgewiesen.
16. Juli 1998
Erstmalige Erzeugung von "Undulator"-Licht
4. Sep. 1998
Feierliche Inbetriebnahme der Hochbrillanz-Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II
Oktober 1998
Erstes wissenschaftliches Experiment
Jan. 1999
Beginn des Nutzerbetriebs
1999
Erstmaliger Nachweis kohärenter THz-Strahlung am Speicherring im low-alpha Betrieb
Jan. 2001
Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft
Dez. 2001
Bezug des Erweiterungsbaus in der Albert-Einstein-Straße
Herbst 2005
Erstes Experiment an der neuen Femtoslicing Facility
1. April 2008
Start des Nutzerbetriebs der MLS, Metrology Light Source der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, in der Nähe von BESSY II.
1. Januar 2009
Verschmelzung von BESSY GmbH und Hahn-Meitner-Institut (HMI) zum Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB), Aufnahme in die Helmholtz Gemeinschaft
31. Oktober 2016
Einweihung des Energy Materials In-Situ Laboratory Berlin (EMIL) als Anbau an BESSY II
14. Juni 2017
Gründung des Berlin Joint Lab for Electrochemical Interfaces (BElChem) als Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft
13. Juni 2024
Führungsduo: A. Jankowiak als Technischer Direktor und A. Vollmer als Facility-Sprecherin
11. Dezember 2024
Vorstellung des Projekts BESSY II+ im Rahmen des Nutzertreffens

Modell BESSY II (Foto: euroluftbild.de)

BESSY II Januar 1995 (Foto: euroluftbild.de)

BESSY II Januar 1996 (Foto: euroluftbild.de)

BESSY II Sommer 1998 (Foto: euroluftbild.de)

BESSY II Sommer 2006 (Foto: euroluftbild.de)

Der EMIL-Anbau bei BESSY II (HZB / V. Mai)

Blick in die Speicherringhalle von BESSY II (HZB / K.Fuchs)

Luftbild von BESSY II (HZB / D. Laubner)

Die Doppelspitze der Röntgenquelle: Andreas Jankowiak und Antje Vollmer. (HZB / M. Setzpfandt)