Sebastian Keckert gewinnt Nachwuchspreis für Beschleunigerphysik

Dr. Sebastian Keckert erhielt den Nachwuchspreis für Beschleunigerphysik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).

Dr. Sebastian Keckert erhielt den Nachwuchspreis für Beschleunigerphysik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). © HZB/A. Meseck

Dr. Sebastian Keckert wird mit dem Nachwuchspreis für Beschleunigerphysik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wurde ihm am 21.03. während der Frühjahrstagung in Berlin feierlich verliehen. Er würdigt die herausragenden Leistungen des Physikers bei der Entwicklung neuer supraleitender Dünnschicht-Materialsysteme für Hohlraumresonatoren.

Hohlraumresonatoren (auch Kavitäten genannt) sind Schlüsselkomponenten und kommen in jedem Beschleuniger zum Einsatz. Sie beschleunigen die Teilchen mithilfe von elektrischen Feldern und geben ihnen „Schwung“. An einigen Beschleunigeranagen weltweit sind bereits supraleitende Hohlraumresonatoren im Einsatz, die bislang alle auf Niob als supraleitendes Material setzen. „Der nächste große Schritt sind Resonatoren, in denen supraleitende Dünnschichten verwendet werden“, erklärt Sebastian Keckert. „Dies würde einen Betrieb der Resonatoren bei 4 Kelvin statt 2 Kelvin ermöglichen. Das bedeutet, dass deutliche Einsparungen beim Energieeinsatz für die Kühlung erzielt werden könnten. Zusätzlich können einfachere Kühlsysteme verwendet werden, was ganz neue Anwendungen für supraleitende Teilchenbeschleuniger ermöglicht.“

Für die Evaluierung der infrage kommenden supraleitenden Dünnschicht-Materialien werden möglichst reale Testbedingungen einer Beschleuniger-Umgebung benötigt. Keckerts Verdienst ist es, dass er das Prinzip des Quadrupol-Resonators zum Test supraleitender Materialien entscheidend weiterentwickelt hat. Diese Verbesserungen werden inzwischen an mehreren Laboren weltweit eingesetzt. Damit legte er die Grundlage für eine präzise und umfassende Charakterisierung der Hochfrequenzeigenschaften von neuartigen supraleitenden Materialsystemen.

Sebastian Keckert studierte Physik an der Universität Siegen und kam für die Promotion an das Helmholtz-Zentrum Berlin, wo er anschließend auch seine Postdoc-Zeit verbrachte. Seit 2022 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut Science and Technology of Accelerating Systems.

Über den Preis

Der Nachwuchspreis für Beschleunigerphysik würdigt herausragende wissenschaftliche Beiträge, die in einer frühen Forschungsphase, vornehmlich an einer deutschen Universität oder Forschungseinrichtung, auf dem Gebiet der Beschleunigerphysik entstanden sind. Er wird jährlich an Forschende vergeben, deren Promotion nicht länger als fünf Jahre zurückliegt. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird vom Arbeitskreis Beschleunigerphysik (AKBP) zusammen mit externen Förderern ausgelobt.

sz

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