Nachruf für Professor Alexei Erko

Prof. Dr. Alexei Erko (1952-2022)

Prof. Dr. Alexei Erko (1952-2022)

Wir trauern um unseren ehemaligen Kollegen Prof. Dr. Alexei Erko, der am 22. Oktober 2022 im Alter von 70 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist.

Alexei Erko arbeitete mehr als 20 Jahre am Elektronenspeicherring BESSY II. Seine weltweit anerkannte Expertise in der Röntgenoptik hat maßgeblich zur erfolgreichen Forschung an Synchrotronstrahlungsquellen beigetragen.

Nach seinem Studium der Physik am Moskauer Physikalisch-Ingenieurtechnischen Institut, an dem er 1981 promovierte und 1991 habilitierte, wurde Alexei Erko 1993 zum Professor für Experimentalphysik ernannt. Von 1978 bis 1994 arbeitete er als Wissenschaftler und später als Leiter des Labors für Röntgenoptik und Technologie an der Russischen Akademie der Wissenschaften in Chernogolowka.

1994 nahm Alexei Erko seine Tätigkeit in der Optik-Arbeitsgruppe von BESSY II auf und wirkte dort maßgeblich am Design und Aufbau der Kristallmonochromator-Beamlines mit. Er befasste sich zudem mit Röntgenholographie. 2011 übernahm er die Leitung des neu gegründeten Instituts für Nanometeroptik und Technologie und wurde im gleichen Jahr von der Freien Universität Berlin zum Honorarprofessor für Experimentalphysik ernannt. Bis zu seinem Ruhestand 2018 gelang es ihm und seinem Team am HZB sehr erfolgreich, Entwicklungen auf dem Gebiet der diffrakten Optiken voranzutreiben. Dazu zählen insbesondere der Aufbau einer HZB-internen Fertigung optischer Gitter sowie die Entwicklungen von Multilayer-beschichteten Beugungsgittern für den Tender X-Ray-Bereich. Die Ergebnisse seiner bahnbrechenden Arbeiten zu Reflexionszonenplatten sind bis heute relevant und werden an vielen Synchrotronstrahlungs- und FEL-Quellen eingesetzt. In Anerkennung seiner herausragenden Arbeit erhielt er 2018 den Europäischen Innovationspreis für Synchrotronstrahlung.

Nach seinem Ausscheiden aus dem HZB übernahm Alexei Erko 2018 die Aufgabe des wissenschaftlichen Direktors am Institut für Angewandte Photonik (IAP) in Berlin-Adlershof. Dort setzte er seine Forschung im Bereich Reflexionszonenplatten fort und widmete sich der Erschließung neuer Einsatzmöglichkeiten, wie z.B. in Spektrometern an Laborquellen oder auf dem Gebiet der Laser-Physik.

Mit Alexei Erko verlieren wir viel zu früh einen hervorragenden, international hochgeschätzten und gut vernetzten Wissenschaftler. Wir werden seine bescheidene und höfliche Art, seine Neugier, seine Begeisterungsfähigkeit und seinen offenen Umgang bei der Diskussion neuer Ideen und Lösungsansätze in Wissenschaft und Technologie schmerzlich vermissen.

Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seiner Frau, seinen beiden Kindern und Enkelkindern.

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