Schon ab 17:00 wurde es voll. Viele Familien waren gekommen, um sich BESSY von innen anzuschauen.
Die Lange Nacht am HZB: Riesiges Interesse und viel Spaß
Fröhliche Stimmung herrschte am letzten Samstag, den 2. Juli 2022. Denn nach zwei Jahren Online-Format aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Veranstaltung endlich wieder vor Ort stattfinden. Diesmal öffnete das HZB seine Türen am Standort Adlershof und lud zu Rundgängen durch BESSY II und zu einem Besuch der Energiestraße ein. Fast 2700 Menschen waren ans HZB gekommen und haben sich bis um Mitternacht gut unterhalten.
„Von unseren Mitarbeiter*innen haben sich 250 gemeldet, um bei dieser Veranstaltung zu helfen, und zwar von beiden Standorten aus. Das war wirklich super“, meint Jennifer Bierbaum aus dem Kommunikationsteam, die die HZB-Aktivitäten bei der Langen Nacht der Wissenschaft organisiert.
Lange Schlangen vor BESSY II
Vor dem Eingang von BESSY II bildete sich zeitweise eine Warteschlange. Insgesamt 1146 Menschen nutzten die Gelegenheit, einen Rundgang durch den Elektronenspeicherring zu machen und sich anzuschauen, woran Physiker*innen und andere Wissenschaftler*innen an BESSY II forschen. Zahlreiche Experimente sorgten für einen Wow-Effekt mit anschließendem Aha, von den Schokoküssen im Vakuum über die Erbinformation einer Tomate bis hin zu Versuchen mit flüssigem Stickstoff.
Als besonderes Highlight zog am späteren Abend ein Streitgespräch das Publikum an, organisiert in Zusammenarbeit mit dem Verein Streitkultur-Berlin: In der Publikumsdebatte ging es um die Zukunft der Stadt in der Klimakrise – Gründächer zur Kühlung oder lieber PV zur Stromerzeugung. Sehr lustig sei es gewesen, sagte am Schluss eine Teilnehmerin.
Super besucht: Die Energiestraße
Vor der Energiestraße zog ein riesiger Solarkocher die Blicke auf sich: Der Konkav-Spiegel fokussiert die Sonnenenergie, die noch am späten Nachmittag ausreichte, um gut drei Kilo Kartoffeln zu garen. Zudem diente das Low-Tech-Gerät als Einstieg in Gespräche über Solarenergie und wie sie sich nutzen lässt – mit freundlichem Hinweis auf mehr Information in der Energiestraße selbst. Diese Angebote waren teilweise neu, auch weil Carolin Rehermann aus dem Team von Eva Unger ihre Kolleg*innen motiviert hatte, noch erfinderischer in Sachen Wissenschaftskommunikation zu werden.
Insgesamt 1521 Menschen schlenderten durch den Bereich, strampelten auf dem Energiefahrrad, nahmen unterschiedliche Solarzelltypen in die Hand, diskutierten mit Architekt*innen über den Einsatz von Solarzellen an Fassaden oder bastelten: so konnten Kinder mit einer Salatschleuder bunte Farben auf eine Unterlage aufbringen – und nebenbei erfahren, dass die Forscher*innen im Labor das so ähnlich mit Perowskit-Schichten machen. Am Schluss lockte die „Beschichtungsstation“: Eine Creperie, in dem drei unermüdliche Postdocs feine Crepes backten, beschichtet mit unterschiedlichen Toppings. Auch hier bildeten sich lange Schlangen. Daneben gab es viele Gespräche auf den unterschiedlichsten fachlichen Leveln über Solarenergie, den Ausstieg aus fossilen Ressourcen, Technologietransfer und was die Forschung an Photovoltaik in Zukunft noch bringen wird.
Erst nach Mitternacht packten alle zusammen. Es war schön, so viel Interesse an der Forschung zu spüren, sagten viele.
Ausblick auf 2023
Insgesamt, so melden das Orgateam der LNDW22, wurden 20.000 Tickets in Berlin und Potsdam verkauft. Die nächste Lange Nacht der Wissenschaften ist für den 17. Juni 2023 geplant.