GRECO-Auftakt in Madrid: Photovoltaik durch „offene Wissenschaft“ voranbringen

Am 25. Juni 2018 fand das Auftakttreffen zu GRECO in Madrid statt.

Am 25. Juni 2018 fand das Auftakttreffen zu GRECO in Madrid statt.

Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) beteiligt sich mit zehn internationalen Partnern am Pilotprojekt GRECO im Europäischen Rahmenprogramm Horizont 2020. Gemeinsam wollen sie Open Science Ansätze für den Wissensaustausch und die Verfügbarkeit von Forschungsdaten erproben, um die Entwicklung von innovativen PV-Produkten weltweit zu beschleunigen. GRECO wird bis 2021 mit 3 Millionen Euro gefördert.

Ende Juni 2018 fand das Auftakt-Treffen in Madrid statt. Das Institut für Solarenergie der Universidad Politécnica de Madrid (UPM) koordiniert das Forschungsprojekt, in dem zivilgesellschaftliche Organisationen, Industrie, Regierung und Wissenschaft zusammenarbeiten.

HZB will Materialdatenbank und Videotutorial erstellen

Aus dem HZB beteiligen sich Dr. Eva Unger und ihr Team an GRECO: „Wir bringen unsere Expertise im Bereich Perowskit-Absorberschichten für Tandemphotovoltaik ein und wollen eine Materialdatenbank aufbauen, in der Kennzahlen und Daten von unterschiedlichen Absorbern gesammelt und offen zur Verfügung gestellt werden“, erklärt die Chemikerin. Außerdem plant sie ein Videotutorial über die Vermessung und Charakterisierung von Solarzellen. „Strom-Spannungs-Kennlinien sind oft nicht eindeutig in der Ermittlung des Wirkungsgrades von Perowskitsolarzellen“, erklärt die PV-Expertin, „Viel aussagekräftiger ist es, die maximale Leistung der Zelle gegen die Zeit zu erfassen.“ Das Video soll dazu beitragen, dass sich weltweit einheitliche Qualitätsstandards für die Vermessung von Solarzellen durchsetzen.  

Ziel: Transparenz und innovative Produkte

Durch Open Science Tools wie Open Access, Open Data, Open Education, Open Notebooks, Open Software und Open Peer-Review will GRECO vollständige Transparenz und Austausch über den Forschungsprozess schaffen. „Dadurch können neue wissenschaftliche Konzepte schnell von Dritten wiederverwendet werden, was die Fortschritte beschleunigen hilft", kommentieren die Koordinatoren Ana B. Cristóbal und Carlos del Cañizo von der Universidad Politécnica de Madrid.

Zu den innovativen Produkten, die durch GRECO entwickelt werden sollen, zählen Reparatur- und Recyclingmethoden für Solarmodule, präzise Modellierungen der Erträge über Jahrzehnte(Alterung), solarbetriebene Bewässerungsanlagen sowie innovative Solarmodule und PV-Wärmepumpensysteme für den Einsatz in unterschiedlichen Alltagsbereichen.

 

Wissenschaftliche Partner: Universidad Politécnica de Madrid, Universität Pompeu Fabra, Universität Evora, Zentrales Sonnenenergie-Labor der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, Helmholtz Zentrum Berlin, Reiner-Lemoine Institut, Universität São Paulo,

Partner aus der Industrie: INSOLIGHT (Schweiz), Euro-Mediterrane Irrigators Association (Spanien).

Das Projekt wird außerdem durch die Region Andalusien unterstützt.

GRECO steht für Fostering a Next GeneRation of European Photovoltaic SoCiety through Open Science

 

 

arö

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • BESSY II: Heterostrukturen für die Spintronik
    Science Highlight
    20.09.2024
    BESSY II: Heterostrukturen für die Spintronik
    Spintronische Bauelemente arbeiten mit magnetischen Strukturen, die durch quantenphysikalische Wechselwirkungen hervorgerufen werden. Nun hat eine Spanisch-Deutsche Kooperation Heterostrukturen aus Graphen-Kobalt-Iridium an BESSY II untersucht. Die Ergebnisse belegen, wie sich in diesen Heterostrukturen zwei erwünschte quantenphysikalische Effekte gegenseitig verstärken. Dies könnte zu neuen spintronischen Bauelementen aus solchen Heterostrukturen führen.
  • Grüner Wasserstoff: MXene als Katalysatoren für die Sauerstoffentwicklung geeignet
    Science Highlight
    09.09.2024
    Grüner Wasserstoff: MXene als Katalysatoren für die Sauerstoffentwicklung geeignet
    Die Materialklasse der MXene besitzt vielfältige Talente. Nun hat ein internationales Team um HZB-Chemikerin Michelle Browne gezeigt, dass MXene als Katalysatoren für die Sauerstoffentwicklungsreaktion bei der elektrolytischen Wasserspaltung geeignet sind. Dabei arbeiten sie stabiler und effizienter als die derzeit besten Metalloxid-Katalysatoren. Das Team hat die neuartigen Katalysatoren für die elektrolytische Aufspaltung von Wasser nun umfassend an der Berliner Röntgenquelle BESSY II und am Synchrotron Soleil, Frankreich, charakterisiert.
  • SpinMagIC: EPR auf einem Chip sichert Qualität von Olivenöl und Bier
    Nachricht
    04.09.2024
    SpinMagIC: EPR auf einem Chip sichert Qualität von Olivenöl und Bier
    Bevor Lebensmittel verderben bilden sich meist bestimmte reaktionsfreudige Moleküle, sogenannte freie Radikale. Bisher war der Nachweis dieser Moleküle für Lebensmittelunternehmen sehr kostspielig. Ein Team aus HZB und Universität Stuttgart hat nun einen tragbaren und kostengünstigen „EPR-on-a-Chip“-Sensor entwickelt, der freie Radikale auch in geringsten Konzentrationen nachweisen kann. Nun bereitet das Team die Gründung eines Spin-off-Unternehmens vor, gefördert durch das EXIST-Forschungstransferprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Der EPRoC-Sensor soll zunächst bei der Herstellung von Olivenöl und Bier eingesetzt werden, um die Qualität dieser Produkte zu sichern.