Vertragsunterzeichnung: Drei Neutroneninstrumente des HZB gehen 2019 an den polnischen Forschungsreaktor MARIA

Vertragsunterzeichnung: Die Geschäftsführungen von HZB und dem polnischen NCBJ machten den Weg frei für die Nachnutzung von drei Neutroneninstrumenten ab 2019.

Vertragsunterzeichnung: Die Geschäftsführungen von HZB und dem polnischen NCBJ machten den Weg frei für die Nachnutzung von drei Neutroneninstrumenten ab 2019.

Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und das National Centre for Nuclear Research (NCBJ) aus Polen haben vereinbart, dass drei Neutroneninstrumente des HZB an den polnischen Forschungsreaktor MARIA im Jahr 2019 transferiert und dort wiederaufgebaut werden. Derzeit wird die Anlage in der Nähe von Warschau mit einer Förderung des polnischen Forschungsministeriums auf den neusten technischen Stand gebracht. Sie bietet attraktive Forschungsmöglichkeiten für die Neutronenforscherinnen und -forscher aus Deutschland und Europa.

Nach Ermächtigung durch den HZB-Aufsichtsrat vereinbarte die Geschäftsführung des HZB, dass die Neutroneninstrumente E4 (2-Axis-Diffractometer), E5 (4-Circle Diffractometer) und E6 (Focusing Powder Diffractometer) an den polnischen Forschungsreaktor MARIA gehen werden. Diese drei Instrumente befinden sich noch bis 2019 in der Experimentierhalle am Forschungsreaktor BER II. Sie werden momentan im Rahmen von gemeinsamen Forschungskooperationen genutzt und sind nicht im Nutzerbetrieb. Auch das Neutroneninstrument E1 wird zurzeit an den polnischen Reaktor MARIA transferiert.

„Durch diese Vereinbarung stellen wir mit Zustimmung des HZB-Aufsichtsrats sicher, dass die Neutroneninstrumente vom BER II weiterhin der Nutzergemeinschaft aus Deutschland und Europa zur Verfügung stehen werden“, sagt Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, wissenschaftliche Geschäftsführerin am HZB bei der Vertragsunterzeichnung am 8. Februar 2017. Der Forschungsreaktor MARIA erhält derzeit ein umfassendes Upgrade und ist damit eine sehr attraktive Neutronenquelle in Europa. Durch die Übernahme der vier Neutroneninstrumente vom BER II profitiert die europäische und deutsche Nutzerschaft in besonderem Maße: Die voll funktionsfähigen Messinstrumente werden am Forschungsreaktor MARIA den Neutronenforscherinnen und -forschern zusätzliche Forschungsmöglichkeiten bieten. Ein Nutzerdienst für Forschende befindet sich derzeit im Aufbau.

Das National Centre for Nuclear Research ist eines der größten Forschungszentren Polens und hat ca. 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es beherbergt den einzigen Forschungsreaktor des Landes. Die Forschungsschwerpunkte des NCBJ liegen auf der grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung auf den Gebieten der Kernphysik, Plasmaphysik, Festkörperforschung und der Technologieentwicklung. Darüber hinaus werden Radioisotope für die Industrie und Medizin hergestellt. Weitere Informationen zum NCBJ

Informationen zur Instrumentierung am BERII

 

(sz/rs)

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Solarzellen auf Mondglas für eine zukünftige Basis auf dem Mond
    Science Highlight
    07.04.2025
    Solarzellen auf Mondglas für eine zukünftige Basis auf dem Mond
    Zukünftige Mondsiedlungen werden Energie benötigen, die Photovoltaik liefern könnte. Material in den Weltraum zu bringen, ist jedoch teuer – ein Kilogramm zum Mond zu transportieren, kostet eine Million Euro. Doch auch auf dem Mond gibt es Ressourcen, die sich nutzen lassen. Ein Forschungsteam um Dr. Felix Lang, Universität Potsdam, und Dr. Stefan Linke, Technische Universität Berlin, haben nun das benötigte Glas aus „Mondstaub“ (Regolith) hergestellt und mit Perowskit beschichtet. Damit ließe sich bis zu 99 Prozent des Gewichts einsparen, um auf dem Mond PV-Module zu produzieren. Die Strahlenhärte konnte das Team am Protonenbeschleuniger des HZB getestet.
  • Optische Innovationen für Solarmodule – Was bringt den Ausbau am meisten voran?
    Science Highlight
    28.03.2025
    Optische Innovationen für Solarmodule – Was bringt den Ausbau am meisten voran?
    Im Jahr 2023 erzeugten Photovoltaikanlagen weltweit mehr als 5% der elektrischen Energie und die installierte Leistung verdoppelt sich alle zwei bis drei Jahre. Optische Technologien können die Effizienz von Solarmodulen weiter steigern und neue Einsatzbereiche erschließen, etwa in Form von ästhetisch ansprechenden, farbigen Solarmodulen für Fassaden. Nun geben 27 Fachleute einen umfassenden Überblick über den Stand der Forschung und eine Einschätzung, welche Innovationen besonders zielführend sind. Der Bericht, der auch für Entscheidungsträger*innen in der Forschungsförderung interessant ist, wurde von Prof. Christiane Becker und Dr. Klaus Jäger aus dem HZB koordiniert.
  • Katalyseforschung mit dem Röntgenmikroskop an BESSY II
    Science Highlight
    27.03.2025
    Katalyseforschung mit dem Röntgenmikroskop an BESSY II
    Anders als in der Schule gelernt, verändern sich manche Katalysatoren doch während der Reaktion: So zum Beispiel können bestimmte Elektrokatalysatoren ihre Struktur und Zusammensetzung während der Reaktion verändern, wenn ein elektrisches Feld anliegt. An der Berliner Röntgenquelle BESSY II gibt es mit dem Röntgenmikroskop TXM ein weltweit einzigartiges Instrument, um solche Veränderungen im Detail zu untersuchen. Die Ergebnisse helfen bei der Entwicklung von innovativen Katalysatoren für die unterschiedlichsten Anwendungen. Ein Beispiel wurde neulich in Nature Materials publiziert. Dabei ging es um die Synthese von Ammoniak aus Abfallnitraten.