Drei Tage Austausch beim Nutzertreffen

Das "Berliner Buffet" am Donnerstag Abend.

Das "Berliner Buffet" am Donnerstag Abend.

Vom 12. Bis 14. Dezember haben sich über 400 Nutzerinnen und Nutzer der beiden HZB-Großgeräte BER II und BESSY II getroffen, um sich über den Stand der technischen Möglichkeiten zu informieren und über wissenschaftliche Fragen auszutauschen. Höhepunkt war der „Science Day“ am 13. Dezember im Adlershofer Bunsensaal, umrahmt von einem „Neutron Day“ am 12. Dezember in Wannsee und dem „Synchrotron Day“ am 14. Dezember in Adlershof. An diesen beiden Tagen lag der Schwerpunkt auf der Instrumentierung. Die Teilnehmer informierten sich über neue technische Entwicklungen und die Weiterentwicklung der Instrumente an den Großgeräten. Am Science Day standen dagegen die wissenschaftlichen Resultate im Vordergrund, die mithilfe von BESSY II und BER II erzielt wurden.

Die Key-note Lecture von Holger Dau (Freie Universität Berlin) mit dem Titel „X-ray spectroscopy in solar-fuels research -  from biology to inorganic catalysts“  und die Public Lecture von Andreas Züttel (EMPA, Zürich) „What we learn from history to master the future energy challenge” zeigten dabei eindrucksvoll, welchen Beitrag Großgeräte für die Energieforschung leisten können.


Preise am Science-Day:
Zwei Preise wurden durch den Freundeskreis des Helmholtz-Zentrums Berlin vergeben: Der Innovationspreis für Synchrotronstrahlung  ging an die Forschergruppe um Gianluca Geloni, Vitali Kocharyan und Evgeni Saldin von DESY und Europäischem X-FEL sowie an Paul Emma vom Lawrence Berkeley National Laboratory. Die Physiker haben ein „Self-seeding“-Verfahren entwickelt, das Freie-Elektronen-Laser deutlich verbessert. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.
Mit dem 2.500 Euro dotierten Ernst-Eckhard-Koch-Preis für eine herausragende Promotionsarbeit zeichnete der HZB-Freundeskreis Dr. Daniil Evtushinsky vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung aus. Der junge Physiker untersuchte die Bandstrukturen und Fermi-Flächen einer neuen Klasse von zweidimensionalen Hochtemperatur-Supraleitern.
Der Preis für das beste Poster vergab das HZB-Nutzerkomitée an Christian Caspers vom Forschungszentrum Jülich für die übersichtliche und gut aufgebaute Darstellung einer Arbeit zu  „Magnetic Oxides EuO Thin Films on Surface Passivated Silicon for Silicon Spintronics“.


240 Poster, 51 Aussteller
Während der Postersessions in der BESSY-Experimentierhalle stellten Nutzer wie HZB-Forschungsgruppen auf insgesamt 240 Postern ihre Arbeiten vor, die sie an den HZB-Großgeräten durchführen. Das Spektrum reichte von den Lebenswissenschaften über die physikalische Grundlagenforschung bis zur industrienahen Materialforschung. Außerdem fanden fünf Satelliten-Workshops statt, in denen spezifische Fragen zu Neutronen-Spektroskopie, Kristallografie und anderen Themen erörtert wurden.


Wie bereits in den Vorjahren wurde das Nutzertreffen von einer Industrieausstellung mit breiter Produktpalette für die Ausstattung von Synchrotronspektroskopie- und Neutronenstreuexperimenten begleitet, die sehr gut besucht war. Die 51 Aussteller ermöglichten durch ihre Spenden ein üppiges „Berliner Buffet“ am Donnerstagabend, das Gelegenheit für weitere Gespräche und Kontakte bot. Die Organisatoren danken außerdem der Adlershof con.vent, dem Veranstaltungsservice der WISTA-Management GmbH, für die Unterstützung speziell bei der Industrieausstellung.


arö


Das könnte Sie auch interessieren

  • Kleine Kraftpakete für ganz besonderes Licht
    Science Highlight
    27.06.2024
    Kleine Kraftpakete für ganz besonderes Licht
    Ein internationales Forschungsteam stellt in Nature Communications Physics das Funktionsprinzip einer neuen Quelle für Synchrotronstrahlung vor. Durch Steady-State-Microbunching (SSMB) sollen in Zukunft effiziente und leistungsstarke Strahlungsquellen für kohärente UV-Strahlung möglich werden. Das ist zum Beispiel für Anwendungen in der Grundlagenforschung, aber auch der Halbleiterindustrie sehr interessant.
  • Neue Methode zur Absorptionskorrektur für bessere Zahnfüllungen
    Science Highlight
    24.06.2024
    Neue Methode zur Absorptionskorrektur für bessere Zahnfüllungen
    Ein Team um Dr. Ioanna Mantouvalou hat eine Methode entwickelt, um die Verteilung von chemischen Elementen in Dentalmaterialien präziser als bisher möglich darzustellen. Die konfokale mikro-Röntgenfluoreszenzanalyse (micro-XRF) liefert dreidimensional aufgelöste Elementbilder, die Verzerrungen enthalten. Sie entstehen, wenn Röntgenstrahlen Materialien unterschiedlicher Dichte und Zusammensetzung durchdringen. Mit Mikro-CT-Daten, die detaillierte 3D-Bilder der Materialstruktur liefern, und chemischen Informationen aus Röntgenabsorptionsspektroskopie (XAS) - Experimenten im Labor (BLiX, TU Berlin) und an der Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II haben die Forschenden das Verfahren nun verbessert.
  • MXene als Energiespeicher: Chemische Bildgebung blickt nun tiefer
    Science Highlight
    17.06.2024
    MXene als Energiespeicher: Chemische Bildgebung blickt nun tiefer
    Eine neue Methode in der Spektromikroskopie verbessert die Untersuchung chemischer Reaktionen auf der Nanoskala, sowohl auf Oberflächen als auch im Inneren von Schichtmaterialien. Die Raster-Röntgenmikroskopie (SXM) an der MAXYMUS-Beamline von BESSY II ermöglicht den hochsensitiven Nachweis von chemischen Gruppen, die an der obersten Schicht (Oberfläche) adsorbiert oder in der MXene-Elektrode (Volumen) eingelagert sind. Die Methode wurde von einem HZB-Team unter der Leitung von Dr. Tristan Petit entwickelt. Das Team demonstrierte die Methode nun an MXene-Flocken, einem Material, das als Elektrode in Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt wird.