Ein herzliches Willkommen für den chilenischen Präsidenten Gabriel Boric Font von der HZB-Geschäftsführung (links: Thomas Frederking und rechts: Bernd Rech).
Chilenischer Präsident zu Besuch am Helmholtz-Zentrum Berlin
Mit einer 50-köpfigen Delegation besuchte der chilenische Staatspräsident Gabriel Boric Font am 11. Juni das HZB. Zu den großen Momenten des Abends zählten die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zwischen der chilenischen „Gesellschaft für Produktionsförderung“ CORFO und dem HZB sowie der Besuch der Röntgenquelle BESSY II.
Die offizielle Delegation, die das Staatsoberhaupt auf seiner Präsidentenreise begleitet, setzte sich aus Vertreter*innen nationaler Behörden, Parlamentariern, Geschäftsleuten, Akademiker*innen und Forschenden zusammen. Auch die chilenische Ministerin für Wissenschaft und vier Minister anderer Bereiche waren dabei. Nach einer kurzen Vorstellung des Forschungszentrums konnten sie die Röntgenquelle BESSY II besichtigen und auch direkt Kontakt zu Forschenden des HZB aufnehmen (siehe Bildergalerie).
Haupthemen waren die Dünnschicht-Photovoltaik, von der Grundlagenforschung bis zum Produktionsprozess, die Entwicklung von neuartigen Batterien, die Produktion von grünem Wasserstoff sowie die Entwicklung von neuartigen Katalysatormaterialien als Schlüssel für eine klimaneutrale Industrie.
Memorandum of Understanding zwischen CORFO und HZB
Während des Besuchs wurde ein Memorandum of Understanding zwischen der CORFO (Corporación de Fomento de la Producción, auf Deutsch: Gesellschaft für Produktionsförderung*) und dem HZB unterzeichnet. José Miguel Benavente, geschäftsführender Vizepräsident von CORFO, und Bernd Rech, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZB, zeigten sich erfreut über die zukünftige Zusammenarbeit. Zweck dieser Absichtserklärung ist es, Wege für neue Kooperationen im Bereich der Forschung an erneuerbaren Energien, der Entwicklung nachhaltiger Technologien und der Innovation zu schaffen, insbesondere zu Themen wie Photovoltaik, Batterien auf Lithium-Basis, grünem Wasserstoff oder nachhaltige Kraftstoffe.
Chilenische Wissenschaftsministerin zu Falling Walls eingeladen
Ein weiteres Highlight des Abends war die offizielle Einladung von Bernd Rech an Aisén Amalia Etcheverry Escudero, Ministerin für Wissenschaft, Technologie, Wissen und Innovation, zum diesjährigen Falling Walls Gipfel in Berlin. Am 8. November findet ein „Plenarytable“ statt, den das HZB mit der Falling Walls Foundation organisiert, zum Thema „Grüne Transformation durch Innovation mit erneuerbaren Energien und globaler Synergie“.
Chilenische Delegation auf Europareise
Das Helmholtz-Zentrum Berlin in Adlershof war der letzte Berliner Programmpunkt der chilenischen Delegation, die auch von der chilenischen Botschafterin in Berlin begleitet wurde. Durch offizielle Besuche in Deutschland und Schweden sowie die Teilnahme am Friedensgipfel für die Ukraine in der Schweiz und am hochrangigen Politischen Forum SDG4 (Sustainable Development Goals 4) zur Bildung in Frankreich möchte Chile seine Beziehungen in Europa vertiefen. Aktuell teilen sich Chile und Deutschland den Vorsitz im Klimaclub, in dem sich inzwischen 38 Staaten zusammengeschlossen haben. Im Rahmen eines Pressegesprächs nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz betonte der chilenische Präsident Boric die engen bilateralen Beziehungen, auch im Bereich der Wissenschaft: "Deutschland ist unser wichtigster Partner in der Europäischen Union und unser drittwichtigster Partner auf internationaler Ebene. Es ist gut und wichtig, dass wir die Bindungen, die weit über die Wirtschaft hinausgehen, beibehalten und ausbauen, zum Beispiel die Wissenschaftszusammenarbeit und den Austausch Studierender."
*CORFO ist eine Einrichtung der chilenischen Staatsverwaltung, die die Produktionstätigkeit des Landes fördern soll, indem sie die Wettbewerbsfähigkeit, die Forschung, die produktive oder unternehmerische Innovation, das Unternehmertum und die Investitionen steigert und das Humankapital und die technologischen Kapazitäten stärkt, um eine wirtschaftliche und nachhaltige Entwicklung zu erreichen.