Green Deal Ukraina: HZB startet Energie- & Klima-Projekt

© AdobeStock

Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts, Green Deal Ukraina, ist es, in der Hauptstadt Kyiv gemeinsam mit Partnereinrichtungen in der Ukraine und in Polen einen Energie- und Klima-Think Tank aufzubauen. Dieser soll unabhängig und faktenbasiert beim Wiederaufbau eines nachhaltigen Energiesystems in der Ukraine beraten. Nicht zuletzt ist die Umsetzung der Energie- und Klimagesetzgebung Voraussetzung für den EU-Beitritt der Ukraine. Das Projekt startete am 1. Juni 2023 und erstreckt sich über vier Jahre.

Am Green Deal Ukraina sind neben dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) auch Partner aus Polen und der Ukraine beteiligt. Sie werden von Berlin, Kyiv und Warschau aus zusammenarbeiten. Geplant sind neben politischen Stellungnahmen, Themen-Dossiers und Policy-Analysen auch Fortbildungsprogramme zum Thema Energiewende für ukrainische Entscheidungsträger*innen. Partner sind Forum Energii, ein führender Energie- und Klima-Think Tank in Polen, und in der Ukraine Dixi Group, Ecoaction und die Kyiv School of Energy Policy (KSEP).

Yaroslav Demchenkov, stellvertretender Energie-Minister sagt: „Die Zukunft der Ukraine und ihrer Bevölkerung liegt in der EU. Insbesondere die Zusammenarbeit hinsichtlich der Modernisierung und dem Wiederaufbau der Energiewirtschaft, aber auch in Bezug auf berufsbegleitende Fortbildung zu Energie- und Klima sind zentral. Ich begrüße das trilaterale Projekt Green Deal Ukraina, das für mein Land sehr wichtg sein wird.“

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger betont: „Deutschland unterstützt die Ukraine auf allen Ebenen: zivil, militärisch und auch bei der Erfüllung der Anforderungen für die EU-Beitrittsverhandlungen. Gerade der schwer getroffene Energiesektor muss wiederaufgebaut und dabei nachhaltig gestaltet werden. Deutschland hat hier herausragende Expertise, die wir gerne mit der Ukraine teilen. Der Green Deal Ukraina ist deshalb in mehrfacher Hinsicht ein wichtiger Beitrag.“

Professor Dr. Bernd Rech, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZB sagt: „Ziel unserer Forschung am Helmholtz-Zentrum Berlin ist es, neue Technologien für eine nachhaltige Transformation des Energiesektors zu entwickeln. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kolleg*innen aus Polen und der Ukraine möchten wir im Projekt Green Deal Ukraina dazu beitragen, gemeinsam und rasch Lösungen für das zukünftige Energiesystem der Ukraine zu entwickeln und deren Implementierung voranzutreiben.“  

Das Projekt wird auch auf der Ukraine Recovery Conference in London (21.-22. Juni 2023) vertreten sein. Öffentlich vorgestellt wird es im September 2023 in Kyiv.

Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB): Wir entwickeln Materialien für neuartige Solarzellen und haben bereits mehrere Effizienz-Weltrekorde erzielt. Wir erforschen Materialien, die Energie speichern, zum Beispiel Batterien. Ein großes Thema sind innovative Materialien für die Katalyse, um klimaneutral grünen Wasserstoff zu erzeugen und weiter zu verarbeiten oder CO2 in wertvolle Rohstoffe umzuwandeln. Wir analysieren Quantenmaterialien für energieeffiziente Informationstechnologien. Dabei betreiben wir die Röntgenquelle BESSY II, die unseren Forschenden, aber auch jährlich rund 3000 Messgästen aus aller Welt modernste Instrumente und Methoden zur Verfügung stellt. Mit 1200 Mitarbeiter*innen und einem Jahresbudget von rund 150 Millionen Euro sind wir eine der größten Forschungseinrichtungen in Berlin. Das Helmholtz-Zentrum Berlin ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, Deutschlands größter Forschungsorganisation.

Mehr: www.helmholtz-berlin.de

Helmholtz-Gemeinschaft: Die Herausforderungen unserer Zeit lassen sich nur mit Hilfe von Spitzenforschung lösen. Bei Helmholtz arbeiten etwa 45 000 Menschen daran, die Welt von morgen zu gestalten. In 18 Zentren und mit weltweit einzigartigen Forschungsinfrastrukturen.

Mehr: www.helmholtz.de

HZB/BMBF


Das könnte Sie auch interessieren

  • Helmholtz-Institut für Polymere in Energieanwendungen (HIPOLE Jena) eröffnet
    Nachricht
    19.06.2024
    Helmholtz-Institut für Polymere in Energieanwendungen (HIPOLE Jena) eröffnet
    Am 17. Juni 2024 ist in Jena das Helmholtz-Institut für Polymere in Energieanwendungen (HIPOLE Jena) im Beisein von Wolfgang Tiefensee, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaates Thüringen, feierlich eröffnet worden. Das Institut wurde vom Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) in Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena gegründet: Es widmet sich der Entwicklung nachhaltiger Polymermaterialien für Energietechnologien. Diese sollen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen und Deutschlands Ziel unterstützen, bis 2045 klimaneutral zu werden.
  • „Forschung und Entwicklung ist auch in Kriegszeiten entscheidend!“
    Interview
    18.06.2024
    „Forschung und Entwicklung ist auch in Kriegszeiten entscheidend!“
    Am 11. und 12. Juni fand die Ukraine Recovery Conference in Berlin statt. Begleitend diskutierten Vertreter*innen von Helmholtz, Fraunhofer und Leibniz, wie Forschung zu einem nachhaltigen Wiederaufbau der Ukraine beitragen kann. In diesem Interview spricht Bernd Rech, wissenschaftlicher Geschäftsführer am HZB, über die Bedeutung von Forschung während des Krieges und Projekten wie Green Deal Ukraina.

  • MXene als Energiespeicher: Chemische Bildgebung blickt nun tiefer
    Science Highlight
    17.06.2024
    MXene als Energiespeicher: Chemische Bildgebung blickt nun tiefer
    Eine neue Methode in der Spektromikroskopie verbessert die Untersuchung chemischer Reaktionen auf der Nanoskala, sowohl auf Oberflächen als auch im Inneren von Schichtmaterialien. Die Raster-Röntgenmikroskopie (SXM) an der MAXYMUS-Beamline von BESSY II ermöglicht den hochsensitiven Nachweis von chemischen Gruppen, die an der obersten Schicht (Oberfläche) adsorbiert oder in der MXene-Elektrode (Volumen) eingelagert sind. Die Methode wurde von einem HZB-Team unter der Leitung von Dr. Tristan Petit entwickelt. Das Team demonstrierte die Methode nun an MXene-Flocken, einem Material, das als Elektrode in Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt wird.