Die Ministerin wird in die Forschung zur Wasserstoffumwandlung eingeführt. So funktioniert Katalyse: Wissenschaftlerin Katarzyna Skorupska (FHI) erklärt den Prozess im chemischen Reaktor.
Der Standort Adlershof bietet mit dem HZB und FHI ideale Bedingungen für die Forschung zu grünem Wasserstoff am CatLab. Hier enstehen bis 2025 zukunftsweisende Laborinfrastrukturen.
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, besuchte heute das Catalysis Laboratory (CatLab) in Berlin-Adlershof. CatLab ist eine Forschungsplattform des Helmholtz-Zentrum Berlin und der Max-Planck-Gesellschaft zur Katalyseforschung, die wichtige Innovationen zur Realisierung einer grünen Wasserstoffwirtschaft beitragen soll. Bei ihrem Besuch am CatLab erhielt die Ministerin Einblick in neueste technologische Entwicklungen zur Herstellung und Charakterisierung von Dünnschichtkatalysatoren sowie besondere Methoden zur Operando-Analytik und Digitalen Katalyse.
„Ich möchte Deutschland zur Wasserstoffrepublik machen. Wir sind bereits weltweit führend, was Technologien zur Herstellung von Grünem Wasserstoff angeht. Als nächstes müssen wir den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft beschleunigen. Das Bundesforschungsministerium investiert bereits seit Jahren in die notwendige Forschung und Entwicklung. CatLab ist hierfür ein hervorragendes Beispiel“, betonte die Ministerin Bettina Stark-Watzinger bei ihrem Besuch.
„Um unser Energiesystem CO2-neutral zu gestalten, ist es unbedingt erforderlich, Grünen Wasserstoff in industriellem Maßstab herzustellen und zu Grundchemikalien und synthetischen Kraftstoffen zu verarbeiten. Neuartige Katalysatoren und katalytische Prozesse sind dafür der Schlüssel“, sagte Prof. Dr. Bernd Rech, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrum Berlin. „Zur Entwicklung neuartiger Dünnschichtkatalysatoren verfolgen wir einen einzigartigen Forschungsansatz, in dem wir Data Science, Material- und Technologieentwicklung eng verschränken, und in einer frühen Phase der Forschung und Entwicklung mit der Industrie kooperieren“, erläuterte Prof. Dr. Beatriz Roldán-Cuenya, Direktorin am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft. „Das Energy Materials In-Situ Laboratory (EMIL) an der Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist für Untersuchungen der katalytischen Prozesse unter Echtzeitbedingungen ideal. Eine wichtige Rolle spielt auch die Digitale Katalyse, bei der KI-Methoden für die Suche nach den richtigen Katalysatormaterialien eingesetzt werden. Zudem werden hier neuartige Reaktoren gemeinsam mit der Industrie entwickelt“, ergänzte Prof. Dr. Robert Schlögl, Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft.
Im benachbarten Integrative Research Institute for the Sciences (IRIS Adlershof) der Humboldt-Universität zu Berlin sind die CatLab Reaktor- und Charakterisierungslabore angesiedelt. Prof. Dr. Jürgen P. Rabe, Direktor des IRIS Adlershof, betonte, dass dadurch bedeutende Synergien gehoben werden. Somit wird CatLab im Rahmen von Partnerschaften mit der Humboldt-Universität am Standort Adlershof, der Technischen Universität Berlin und dem Exzellenzcluster UniSysCatin die universitäre Forschungslandschaft von Berlin eingebettet.
CatLab wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit mehr als 50 Millionen Euro gefördert. Insgesamt umfasst das fünfjährige Aufbauprojekt rund 100 Millionen Euro. Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und die beiden Max-Planck-Institute, Fritz-Haber-Institut (FHI) und Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC), bündeln ihre Kompetenzen und bauen gemeinsam mit der Humboldt-Universität zu Berlin die Forschungsplattform auf. Für CatLab entsteht in unmittelbarer Nähe der Röntenquelle BESSY II ein neues Büro- und Laborgebäude.
www.catlab.berlin
Weiterführende Informationen Dr. Kasia Skorupska skorupska@fhi.mpg.de Dr. Tobias Sontheimer tobias.sontheimer@helmholtz-berlin.de
Kommunikation und Pressearbeit CatLab Sophie Spangenberger sophie.spangenberger@helmholtz-berlin.de
Ein internationales Forschungsteam stellt in Nature Communications Physics das Funktionsprinzip einer neuen Quelle für Synchrotronstrahlung vor. Durch Steady-State-Microbunching (SSMB) sollen in Zukunft effiziente und leistungsstarke Strahlungsquellen für kohärente UV-Strahlung möglich werden. Das ist zum Beispiel für Anwendungen in der Grundlagenforschung, aber auch der Halbleiterindustrie sehr interessant.
Ein Team um Dr. Ioanna Mantouvalou hat eine Methode entwickelt, um die Verteilung von chemischen Elementen in Dentalmaterialien präziser als bisher möglich darzustellen. Die konfokale mikro-Röntgenfluoreszenzanalyse (micro-XRF) liefert dreidimensional aufgelöste Elementbilder, die Verzerrungen enthalten. Sie entstehen, wenn Röntgenstrahlen Materialien unterschiedlicher Dichte und Zusammensetzung durchdringen. Mit Mikro-CT-Daten, die detaillierte 3D-Bilder der Materialstruktur liefern, und chemischen Informationen aus Röntgenabsorptionsspektroskopie (XAS) - Experimenten im Labor (BLiX, TU Berlin) und an der Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II haben die Forschenden das Verfahren nun verbessert.
Am 17. Juni 2024 ist in Jena das Helmholtz-Institut für Polymere in Energieanwendungen (HIPOLE Jena) im Beisein von Wolfgang Tiefensee, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaates Thüringen, feierlich eröffnet worden. Das Institut wurde vom Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) in Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena gegründet: Es widmet sich der Entwicklung nachhaltiger Polymermaterialien für Energietechnologien. Diese sollen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen und Deutschlands Ziel unterstützen, bis 2045 klimaneutral zu werden.