Nachhaltiges Kerosin: 40 Mio. Euro-Forschungsprojekt CARE-O-SENE wird gefördert
Ziel der Kooperation ist es, neuartige Fischer-Tropsch-Katalysatoren zu entwickeln und die Produktion von nachhaltigem Kerosin im industriellen Maßstab voranzutreiben. © Adobe Stock
Am CARE-O-SENE Projekt sind sechs Partner aus Deustschland und Südafrika beteiligt (SASOL, HZB, IKTS, KIT, UCT, INERATEC).
Das internationale Forschungsprojekt CARE-O-SENE (Catalyst Research for Sustainable Kerosene) hat vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Förderbescheide in Höhe von 30 Mio. Euro erhalten. Zusätzlich steuern die industriellen Konsortiumspartner 10 Millionen Euro bei. Ziel des Projektes ist es, neuartige Fischer-Tropsch-Katalysatoren zu entwickeln und damit die Produktion von nachhaltigem Kerosin im industriellen Maßstab zu optimieren. Auch das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) ist daran beteiligt.
Nachhaltiges Kerosin – sogenanntes Sustainable Aviation Fuel (SAF) – basiert nicht auf fossilen Rohstoffen wie herkömmliches Kerosin, sondern auf grünem Wasserstoff und Kohlendioxid. Die Technologie trägt wesentlich dazu bei, Sektoren wie die Luftfahrt nachhaltig zu dekarbonisieren, da fossile Energieträger in diesem Bereich besonders schwer zu ersetzen sind.
Im CARE-O-SENE Projekt forschen sieben führende südafrikanische und deutsche Projektpartner an Fischer-Tropsch-Katalysatoren der nächsten Generation. Neben Sasol Germany und Sasol Limited sowie dem Helmholtz‐Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) tragen weitere Partner zum Gelingen des Projekts bei: Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Universität Kapstadt (UCT) und die INERATEC GmbH.
Wichtiger Baustein der deutschen Nationalen Wasserstoffstrategie
Dr. Dirk Schär, Lead Technical Marketing Catalyst bei Sasol sagt: „Unsere Arbeit ist ein wichtiger Baustein der deutschen Nationalen Wasserstoffstrategie. Wir freuen uns, dass das BMBF das riesige Potenzial in der CARE-O-SENE-Forschungsarbeit zu neuartigen Fischer-Tropsch-Katalysatoren erkannt hat und die Arbeit unterstützt.“
„Wir freuen uns sehr über den Start von CARE-O-SENE“, sagt Dr. Tobias Sontheimer, Head of Strategy - Energy and Information des HZB. „Dass jeder Partner hier dediziert seine Expertise in der Katalyseforschung einbringen kann und gemeinsam mit erfolgreichen Unternehmen so eng an der technologischen Umsetzung arbeitet, macht das Projekt für uns zu etwas Besonderem.“
Bundeskanzler Olaf Scholz und der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa gaben Ende Mai im Rahmen einer Festveranstaltung im Sasol-Hauptsitz in Johannesburg den Startschuss für das CARE-O-SENE-Projekt. Mit Erhalt des Förderbescheids kann nun die Forschungsarbeit beginnen.
(red.)
https://www.helmholtz-berlin.de/pubbin/news_seite?nid=24135;sprache=enA
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