Neutroneninstrument VSANS wird in den USA weiter genutzt

Das VSANS-Instrument (hier in der Neutronenhalle des BER II) kann an der Penn State University weiter genutzt werden.

Das VSANS-Instrument (hier in der Neutronenhalle des BER II) kann an der Penn State University weiter genutzt werden. © A. Kubatzki/HZB

Ende 2019 wurde die Berliner Neutronenquelle BER II planmäßig abgeschaltet. Damit die hochwertigen Instrumente weiter für die Forschung genutzt werden können, ziehen sie an geeignete Neutronenquellen im In- und Ausland um. Nun ist ein weiterer Umzug vereinbart worden: Das Instrument für Kleinwinkelstreuung (VSANS) wird im Frühjahr 2022 am Breazeale-Forschungsreaktor an der Penn State University, USA, eine neue Heimat finden.

An der Penn State University betreibt das Radiation Science & Engineering Center (RSEC) den Breazeale-Reaktor, der Neutronen für die Forschung erzeugt. Um das neue, sehr große VSANS Instrument aufzunehmen, ist nun dort eine Erweiterung geplant.

VSANS steht für Very Small-Angle Neutron Scattering, also die Streuung von Neutronen unter sehr kleinen Streuwinkeln. Diese Methode ermöglicht Einblicke in kolloidale Systeme und weiche Materie, aber auch in Gläser, biomimetische Strukturproteine, Mikroemulsionen, flexible Elektronik und viele weitere Fragestellungen, von der Physik bis zur Biologie.

„Unser Anliegen ist, dass unsere hervorragenden Instrumente auch nach dem Abschalten des BER II weiter für die Forschung zur Verfügung stehen. Wir freuen uns daher sehr, dass das VSANS am Breazeale-Reaktor wieder aufgebaut wird“, sagt Dr. Roland Steitz. Damit haben die HZB-Expertinnen und Experten nun für fast alle Neutroneninstrumente einen neuen Standort gefunden.

"Der Breazeale-Reaktor des Penn State RSEC wird der einzige universitäre Forschungsreaktor mit einer SANS-Anlage in den Vereinigten Staaten sein", erklärt Prof. Kenan Ünlü, Direktor des RSEC und Professor für Kerntechnik.

Im aktuellen Highlightbericht 2019/2020 finden Sie auf Seite 40-41 eine Übersicht zu den bisher vermittelten Neutroneninstrumenten.

arö


Das könnte Sie auch interessieren

  • Wertstoffe aus Abfall: Auf die richtigen Elektrolyte kommt es an
    Science Highlight
    01.07.2024
    Wertstoffe aus Abfall: Auf die richtigen Elektrolyte kommt es an
    Stellt man aus Biomasse Biodiesel her, fällt als Nebenprodukt Glycerin an. Bislang wird dieses Nebenprodukt jedoch wenig genutzt, obwohl es durch Oxidation in photoelektrochemischen Reaktoren (PEC) zu wertvolleren Chemikalien verarbeitet werden könnte. Der Grund dafür: geringe Effizienz und Selektivität. Nun hat ein Team um Dr. Marco Favaro vom Institut für Solare Brennstoffe am HZB den Einfluss der Elektrolyte auf die Effizienz der Glycerin-Oxidations-Reaktion in PEC-Reaktoren untersucht und Ergebnisse erhalten, die dabei helfen, effizientere und umweltfreundlichere Produktionsverfahren zu entwickeln.
  • Helmholtz-Institut für Polymere in Energieanwendungen (HIPOLE Jena) eröffnet
    Nachricht
    19.06.2024
    Helmholtz-Institut für Polymere in Energieanwendungen (HIPOLE Jena) eröffnet
    Am 17. Juni 2024 ist in Jena das Helmholtz-Institut für Polymere in Energieanwendungen (HIPOLE Jena) im Beisein von Wolfgang Tiefensee, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaates Thüringen, feierlich eröffnet worden. Das Institut wurde vom Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) in Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena gegründet: Es widmet sich der Entwicklung nachhaltiger Polymermaterialien für Energietechnologien. Diese sollen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen und Deutschlands Ziel unterstützen, bis 2045 klimaneutral zu werden.
  • Chilenischer Präsident zu Besuch am Helmholtz-Zentrum Berlin
    Nachricht
    12.06.2024
    Chilenischer Präsident zu Besuch am Helmholtz-Zentrum Berlin
    Mit einer 50-köpfigen Delegation besuchte der chilenische Staatspräsident Gabriel Boric Font am 11. Juni das HZB. Zu den großen Momenten des Abends zählten die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zwischen der chilenischen „Gesellschaft für Produktionsförderung“ CORFO und dem HZB sowie der Besuch der Röntgenquelle BESSY II.