Architekturwettbewerb für neues Katalyse-Zentrum entschieden
Den Siegerentwurf hat das Büro h4a Gessert + Randecker Architekten eingereicht. © h4a Gessert + Randecker Architekten GmbH
In Berlin-Adlershof wird ein innovatives Labor- und Bürogebäude für die Katalyseforschung entstehen: CatLab soll zum internationalen Leuchtturm für die Katalyseforschung werden und die Entwicklung neuartiger Katalysatormaterialien vorantreiben, die insbesondere für die Erzeugung von grünem Wasserstoff für die Energiewende dringend benötigt werden. Nun wurde der Architekturwettbewerb entschieden und vier Siegerentwürfe vorgestellt. Das Besondere: Alle Entwürfe legen großes Gewicht auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Für die Energiewende spielen neuartige Katalysatormaterialien eine zentrale Rolle. Sie werden benötigt, um fossile Kraftstoffe durch Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe zu ersetzen, die mit erneuerbarer Energie produziert werden. Daher starten das HZB, das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion und das Fritz-Haber-Institut der MPG das Langzeitvorhaben CatLab in Berlin. Mit CatLab wollen die Partner am Standort Adlershof die Entwicklung von energierelevanten Katalysatoren international vorantreiben. Die räumliche Nähe zur Synchrotronquelle BESSY II (HZB) und den Laboratorien der Partner mit ihren vielfältigen Analyse- und Charakterisierungsoptionen versprechen große Synergieeffekte.
Entwürfe für ein innovatives und nachhaltiges Gebäude
Als Standort für das Gebäude ist die Magnusstraße 10 in Berlin-Adlershof vorgesehen. Gesucht waren Entwürfe für ein innovatives Büro- und Laborgebäude, das nachhaltig und weitgehend CO2-neutral sein soll. Ein wesentliches Merkmal des Gebäudes muss seine modulare Erweiterbarkeit sein. Die Labor- und Büroflächen für CatLab werden dabei nahtlos in ein Innovation Center und eine Data Science-Plattform integriert.
Ergebnisse im Architekturwettbewerb
Unter dem Vorsitz der Architektin Doris Gruber hat die Wettbewerbsjury am 25. und 26. November 2020 eine Entscheidung getroffen. Eingegangen waren 19 Entwürfe, die wertvolle Impulse für die Diskussion lieferten.
Erster Preis
Der erste Preis ging an das Stuttgarter Architekturbüro h4a Gessert + Randecker Architekten GmbH, in Zusammenarbeit mit den Ingenieurbüros Krebs Ingenieure GmbH aus Ditzingen und Raible + Partner GmbH & Co. KG aus Eningen. Die Jury hob bei diesem Entwurf hervor, dass die Anordnung in drei (vier) „Findlingen“ als Gebäudeensemble städtebaulich, räumlich und funktional sehr positiv ist. Zwischenräume erzeugen einen attraktiven Campusplatz. Auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit konnte der Entwurf überzeugen: Das Gebäude ist sowohl auf der Dachfläche als in der Fassade in den Abschattungselementen mit Photovoltaik belegt. Die Wärmeversorgung erfolgt über oberflächennahe Geothermie über eine Wärmepumpe, die Kälteversorgung über eine adiabate Abluftkühlung. Die Errichtung als kompletter Holzelementbau wird aus ökologischer Sicht begrüßt, allerdings muss noch geprüft werden, ob dies auch für die Laborbereiche geeignet ist.
Die drei weiteren Preisträger:
Neben dem Wettbewerbsgewinner zeichnete das Preisgericht drei weitere Arbeiten aus.
Den 2. Preis erhielten Staab Architekten GmbH, Berlin mit Arup Deutschland GmbH, Berlin.
Der 3. Preis ging an augustinundfrank/winkler Architekten PartG mbH, Berlin mit Kando Ingenieure GmbH, Berlin.
Der 4. Preis ging an HENN GmbH, Berlin mit Klett-Ingenieur-GmbH, Fellbach.
Abschließend bedankte sich Prof. Dr. Bernd Rech, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZB, im Namen des HZB bei allen Beteiligten, insbesondere bei den virtuell Teilnehmenden, und bei Doris Gruber für die gute Sitzungsmoderation sowie beim Team von [phase eins] für die souveräne Durchführung des Verfahrens.
„Insbesondere freue ich mich, dass in allen Entwürfen die Themen Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit kreativ umgesetzt wurden“, sagte Rech. „Mit diesem Ergebnis haben wir eine Grundlage, um CatLab als modernes Katalysezentrum zu realisieren und mit der Forschung zu Katalysatormaterialien zu konkreten Lösungen für Klimaschutz und Energieversorgung beizutragen.“