Adolfo Velez Saiz ist Professor für Beschleunigerphysik an der TU Dortmund

Prof. Dr. Adolfo Velez Saiz

Prof. Dr. Adolfo Velez Saiz © HZB

Die Technische Universität Dortmund und das Helmholtz-Zentrum Berlin haben Prof. Dr. Adolfo Velez Saiz gemeinsam zum Professor für Beschleunigerphysik berufen. Er leitet die Arbeitsgruppe Kavitäten-Entwicklung im HZB-Institut „SRF- Wissenschaft und Technologie“. Mit der Berufung stärkt das HZB seine Expertise in der Entwicklung neuer Beschleunigertechnologien.

Adolfo Velez Saiz entwickelt für das Upgrade-Projekt BESSY VSR (Variabler Pulslängenspeicherring) neuartige supraleitende Kavitäten aus Niob. Kavitäten sind wichtige Komponenten in Beschleunigerringen. Beim Durchlaufen der Hohlraumresonatoren (Kavitäten) nehmen die Elektronenpakete wieder die Energie auf, die sie zuvor als Röntgenlicht abgegeben haben.

Supraleitende Kavitäten, wie sie bei BESSY VSR zum Einsatz kommen, müssen extremen Anforderungen genügen, unter anderem müssen sie hohe Ströme und sehr hohe Spannungen aushalten. Damit die Kavitäten supraleitend sind, müssen sie auf minus 271 Grad Celsius gekühlt werden. Velez Saiz kümmert sich mit seinem Team sowohl um das technische Design der Kavitäten als auch um die Kryo-Module für die Kälteversorgung innerhalb der Kavitäten. Die ersten Prototypen der vierzelligen Kavitäten – wie sie bei BESSY VSR eingesetzt werden sollen – werden für Ende 2020 erwartet.

Mit der gemeinsamen Professur stärkt das HZB die Kooperation mit der TU Dortmund, die eine langjährige Expertise in der Beschleunigerphysik und der Entwicklung neuer Beschleunigerkomponenten besitzt. Die TU Dortmund betreibt mit „DELTA“ (Dortmunder ELekTronenspeicherring-Anlage) eine Synchrotronstrahlungsanlage, die für Nutzer zur Verfügung steht. Adolfo Velez Saiz wird ab dem kommenden Wintersemester Lehrveranstaltungen an der Universität anbieten.

Zur Person

Adolfo Velez Saiz arbeitet seit Dezember 2013 am Helmholtz-Zentrum Berlin im Institut „SRF – Wissenschaft und Technologie“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Knobloch. Zuvor war er Wissenschaftler im Beschleunigerteam an der spanischen Neutronenquelle ESS Bilbao. Er studierte und promovierte in Physik an der „Universidad Autonoma de Barcelona“, an der er auch als Postdoc arbeitete. Die gemeinsame Berufung erfolgt zum 1. April 2019.

(sz)


Das könnte Sie auch interessieren

  • Kleine Kraftpakete für ganz besonderes Licht
    Science Highlight
    27.06.2024
    Kleine Kraftpakete für ganz besonderes Licht
    Ein internationales Forschungsteam stellt in Nature Communications Physics das Funktionsprinzip einer neuen Quelle für Synchrotronstrahlung vor. Durch Steady-State-Microbunching (SSMB) sollen in Zukunft effiziente und leistungsstarke Strahlungsquellen für kohärente UV-Strahlung möglich werden. Das ist zum Beispiel für Anwendungen in der Grundlagenforschung, aber auch der Halbleiterindustrie sehr interessant.
  • Neue Doppelspitze für BESSY II
    Nachricht
    13.06.2024
    Neue Doppelspitze für BESSY II
    Andreas Jankowiak als neuer Technischer Direktor und Facility-Sprecherin Antje Vollmer teilen sich Führungsaufgaben.

    Mit Beschluss der Geschäftsführung ist Prof. Andreas Jankowiak zum 1. Juni 2024 zum Technischen Direktor von BESSY II mit einer Amtszeit von drei Jahren ernannt worden. Antje Vollmer wird zum 1. Juli 2024 ihre zweite Amtszeit als BESSY II Facility-Sprecherin starten. Gemeinsam bilden sie das neue Führungsduo, um die wissenschaftliche und technische Weiterentwicklung der Röntgenquelle BESSY II im Auftrag der Geschäftsführung zu koordinieren.

  • Best Innovator Award 2023 für Artem Musiienko
    Nachricht
    22.03.2024
    Best Innovator Award 2023 für Artem Musiienko
    Dr. Artem Musiienko ist für seine bahnbrechende neue Methode zur Charakterisierung von Halbleitern mit einem besonderen Preis ausgezeichnet worden. Auf der Jahreskonferenz der Marie Curie Alumni Association (MCAA) in Mailand, Italien, wurde ihm der MCAA Award für die beste Innovation verliehen. Seit 2023 forscht Musiienko mit einem Postdoc-Stipendium der Marie-Sklodowska-Curie-Actions in der Abteilung von Antonio Abate, Novel Materials and Interfaces for Photovoltaic Solar Cells (SE-AMIP) am HZB.