Schafe beweiden den Lise-Meitner-Campus in Wannsee

Sieben Schafe und zwei Lämmer grasen nun auf dem Campus in Berlin-Wannsee und ersetzen den Rasenmäher.

Sieben Schafe und zwei Lämmer grasen nun auf dem Campus in Berlin-Wannsee und ersetzen den Rasenmäher.

Am 15. Mai 2019 sind sie auf dem Campus in Berlin-Wannsee angekommen: Sieben weibliche Schafe und zwei Lämmer der Hausschafrasse „Skudde“. Bis Herbst sollen sie den naturnahen Campus beweiden und dadurch zur Artenvielfalt beitragen. Durch den Verzicht auf großflächige Mahd sollen naturbelassene Wildwiesen entstehen, die besonders insekten- und bienenfreundlich sind.

Die Schafe werden zunächst auf dem östlichen Gelände des Campus weiden, das umzäunt ist und nahe der Bushaltestelle liegt. In einigen Wochen werden sie auf andere Weidegründe auf dem Campus umziehen. Die Tiere gehören dem Schäfer Olaf Kolecki. Er wird regelmäßig vorbeikommen und die Tiere versorgen.

Wichtiger Hinweis: Bitte füttern Sie die Schafe auf keinen Fall, auch nicht mit Gemüse oder anderem scheinbar gesundem Futter. Die Tiere finden auf den Wiesen alles, was sie brauchen.

Die Rasse „Skudde“ steht auf der Roten Liste

Die Hausschafrasse Skudde steht auf der Roten Liste der bedrohten Nutztiere. Sie gehört zu den ältesten Schafsrassen überhaupt. Skudde gilt als die kleinste einheimische Hausschafrasse, die Tiere werden ausgewachsen nur zirka 60 Zentimeter groß und bringen etwa 35 bis 50 Kilogramm auf die Waage. Die Rasse ist besonders für die Landschaftspflege geeignet.

Warum ist die Beweidung mit Schafen ein ökologischer Gewinn?    

Der Schäfer Olaf Kolecki erklärt: „Die Schafe zerbeißen bei der Nahrungsaufnahme den Samen von Blumen, Kräutern und Gräsern und verbreiten ihn dadurch. Auch der Durchgang durch den Verdauungstrakt trägt dazu bei, dass viele Samen besser keimen.“ Zudem bleiben im Fell der Tiere Samen haften, die woanders wieder abfallen. Der Tritt der Tiere sorgt dafür, dass es aufgelockerte, offene Stellen im Boden gibt. Dadurch können die Samen besonders gut keimen. Durch die Beweidung mit Schafen entstehen Wildwiesen mit größerer Artenvielfalt, die Bienen und andere Insekten anlocken.

Lise-Meitner-Campus wird ökologisch umgestaltet

„Unser Ziel ist es, den ohnehin schon naturnahen Lise-Meitner-Campus noch ökologischer zu gestalten und dadurch die Biodiversität zu erhöhen. Die Beweidung mit Schafen bringt deutliche Vorteile gegenüber der Mahd mit großen Maschinen. Wir freuen uns sehr, dass die Schafe nun da sind“, sagt die Nachhaltigkeitsbeauftragte, Dr. Karin Haas.

(sz)

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