Bernd Rech wird zum 1. Mai 2017 kommissarischer wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZB
Nach dem Wechsel der langjährigen Geschäftsführerin, Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, an die TU Braunschweig hat der Aufsichtsrat des Helmholtz-Zentrum Berlin Prof. Dr. Bernd Rech als kommissarischen wissenschaftlichen Geschäftsführer bestellt. Er wird diese Funktion zum 1. Mai 2017 übernehmen. Bernd Rech leitet seit 2006 am HZB das Institut für Silizium-Photovoltaik und wird als Experte für erneuerbare Energien weltweit hochgeschätzt.
„Als kommissarischer wissenschaftlicher Geschäftsführer werde ich mich zusammen mit Thomas Frederking dafür einsetzen, wichtige Zukunftsprojekte und die Vernetzung des HZB voranzubringen und die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des Zentrums sichtbar zu machen. Große wissenschaftliche Projekte brauchen Kreativität und interdisziplinäre Expertise. Außerdem kommt es auf eine gute Zusammenarbeit mit den technischen und administrativen Bereichen an, für die ich mich stark machen werde. Ich freue mich auf diese zusätzlichen Aufgaben“, sagt der designierte kommissarische Geschäftsführer, Bernd Rech.
Thomas Frederking, kaufmännischer Geschäftsführer am HZB, sagt: „Ich freue mich sehr, dass mit Herrn Rech ein fachlich hervorragend profilierter Wissenschaftler und engagierter Wissenschaftsmanager kommissarisch in die Geschäftsführung wechselt, mit dem ich sehr eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten werde“.
Bernd Rech, geb. 1967, studierte Physik in Heidelberg und Aachen. Von 1999 bis 2006 war er Gruppenleiter auf dem Gebiet der Solarzellentechnologie im Forschungszentrum Jülich. Seit 2006 leitet er das Institut Silizium-Photovoltaik am Helmholtz-Zentrum Berlin und ist seit 2007 Professor in der Fakultät Elektrotechnik und Informatik an der Technischen Universität Berlin. Von 2014 bis 2015 war er auch Gastprofessor an der University of Ljubljana in Slowenien. Er hat über 300 Publikationen in Fachzeitschriften veröffentlicht und hält mehr als zehn Patente.
Bernd Rech zeichnet sich durch umfangreiche Erfahrungen und Erfolge im Technologietransfer aus. Er hat das „Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin PVcomB“ mitinitiiert, das Industrieunternehmen eine wichtige Anlaufstelle für Forschungs- und Entwicklungsprojekte gemeinsam mit dem HZB bietet. Außerdem ist er einer der wissenschaftlichen Köpfe, die den Aufbau des Energielabors EMIL (Energy Materials In-Situ Laboratory Berlin) an der Synchrotronquelle BESSY II konzipiert und vorangetrieben haben. EMIL bietet einzigartige Einblicke in Materialien, die Energie umwandeln oder speichern können.
Mit einem Team aus internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern baut Bernd Rech derzeit das Helmholtz Innovation Lab HySPRINT (Hybrid Silicon Perovskite Research, Integration & Novel Technologies) auf, das die vorhandenen Untersuchungsmöglichkeiten und komplementär zum PVcomB die Möglichkeiten des Technologietransfers ergänzt. Dort sollen hybride Materialien und Bauelemente auf Basis von Silizium und Perowskitkristallen erforscht und entwickelt werden, die für die Energiewandlung in der Photovoltaik und bei der solaren Wasserstoffproduktion eingesetzt werden können.
Bernd Rech engagiert sich zudem seit vielen Jahren für die Vernetzung der Energieforschung in Deutschland und den Wissenstransfer in die Gesellschaft. Seit 2008 ist er Sprecher für das Forschungsprogramm „Erneuerbare Energie“ in der Helmholtz-Gemeinschaft und koordiniert die Beiträge der Helmholtz-Zentren innerhalb dieses Forschungsfeldes. Darüber hinaus hat er zahlreiche Mandate und ehrenamtliche Aufgaben übernommen: Bernd Rech ist im Vorstand des Arbeitskreises „Energie“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und gehört als Experte dem Projekt „Energiesysteme der Zukunft“ der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften an. Er ist Mitglied im Kuratorium des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZWS) und im Kuratorium des Internetportals „Welt der Physik“ der DPG.
Prof. Dr. Bernd Rech folgt in seiner Funktion kommissarisch auf Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, die das nach fast neunjähriger Tätigkeit das HZB zum 30. April verlässt und zum 2. Mai Präsidentin der Technischen Universität Braunschweig wird. Frau Kaysser-Pyzalla hat das HZB maßgeblich zu einem weltweit anerkannten Forschungszentrum ausgebaut. Mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des HZB hat sie die Strategie für die zukünftige Ausrichtung des Zentrums in der Energie-Material-Forschung entwickelt und die Weichen für die Weiterentwicklung der Photonenquelle BESSY II gestellt. Das HZB wird diese Strategie, die von den Gesellschaftern und Gremien des HZB uneingeschränkt unterstützt wird, engagiert umsetzen und weiterentwickeln.