Neue Nachwuchsgruppe am HZB will Perowskit-Solarzellen skalieren

Dr. Eva Unger leitet die Nachwuchsgruppe Hy-Per-FORME.

Dr. Eva Unger leitet die Nachwuchsgruppe Hy-Per-FORME. © privat

Dr. Eva Unger leitet eine neue Nachwuchsgruppe Hy-Per-FORME am HZB. Sie will Herstellungsverfahren entwickeln, um Halbleiterschichten aus Perowskit auch auf größeren Flächen abzuscheiden. Ziel sind großflächige hybride Tandem-Solarmodule, die Perowskit- mit Silizium-Schichten kombinieren. Damit leistet sie auch einen Beitrag zum Technologietransfer.

Eva Unger will mit ihrem Team im Rahmen des HySPRINT Innovation Lab die Herstellungsverfahren für Perowskit-Halbleiterschichten aufskalieren, um größere Flächen zu beschichten, wie sie für industriell gefertigte Module nötig sind. Das HySPRINT Innovation Lab plant, großflächige Tandem-Solarmodule herzustellen, die die bewährten Silizium-Module mit Perowskit-Halbleiter-Schichten kombinieren. Solche Tandem-Solarmodule können ein deutlich breiteres Spektrum des Sonnenlichts in elektrische Energie umwandeln.

Eva Unger wird sich dabei auf Abscheidungsmethoden für die Perowskit-Halbleiterschichten fokussieren. Dafür wird sie lösungsmittelbasierte Verfahren weiterentwickeln. "Zu den Herausforderungen zählen dabei die Langzeitstabilität der Perowskit-Halbleiterschichten, aber auch die Kosten. Außerdem enthalten die aktuell verwendeten metallorganischen Perowskit-Halbleiter bisher leider das giftige Schwermetall Blei. Wir suchen im Rahmen der HZB-Perowskit-Forschung auch nach Alternativen, die umweltfreundlicher sind“, erklärt sie.

Eva Unger hat in Marburg Chemie studiert. Mit einem Erasmus-Stipendium kam sie 2005 nach Stockholm, promovierte dann an der Uppsala Universität in Schweden und ging als Postdoc an die Stanford University, USA und an die Lund University. Seit 2015 arbeitet sie als Gastwissenschaftlerin am HZB, gefördert durch einen International Career Grant des schwedischen Vetenskapsrådet cofinanziert durch Marie Sklodowska Curie Action Cofund Projekt.

Auch als Nachwuchsgruppenleiterin bleibt sie der Lund-Universität verbunden und wird die Kooperationen zwischen HZB und Universitäten in Lund, Amsterdam sowie in Berlin und Brandenburg weiter verstärken. Die Nachwuchsgruppe am HZB wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mitfinanziert.   

red.

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Perowskit-Solarzellen aus Deutschland machen Chinas PV-Technik Konkurrenz - Technologietransfer-Preis des HZB 2025
    Nachricht
    15.10.2025
    Perowskit-Solarzellen aus Deutschland machen Chinas PV-Technik Konkurrenz - Technologietransfer-Preis des HZB 2025
    Photovoltaik ist die führende Technologie bei der Umstellung auf saubere Energie. Doch die traditionelle Solartechnologie auf Siliziumbasis hat ihre Effizienzgrenze erreicht. Daher hat ein HZB-Team eine auf Perowskit basierende Mehrfachzellenarchitektur entwickelt. Dafür erhielten Kevin J. Prince und Siddhartha Garud am 13. Oktober 2025 den mit 5.000 Euro dotierten Technologie-Transferpreis des Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB).
  • Sasol und HZB vertiefen Zusammenarbeit mit Fokus auf Digitalisierung
    Nachricht
    08.10.2025
    Sasol und HZB vertiefen Zusammenarbeit mit Fokus auf Digitalisierung
    Sasol Research & Technology und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) erweitern ihre Partnerschaft auf den Bereich der Digitalisierung. Dabei bauen sie auf gemeinsamen Anstrengungen im Rahmen des CARE-O-SENE-Projekts und einer Anfang 2025 ins Leben gerufenen Industrial Fellowship auf. Die neue Initiative ist ein Schritt vorwärts bei der Nutzung digitaler Technologien, um Innovation bei Katalysatoren zu beschleunigen und die  wissenschaftliche Zusammenarbeit zu vertiefen.
  • Verleihung des Technologietransfer-Preises 2025
    Nachricht
    07.10.2025
    Verleihung des Technologietransfer-Preises 2025
    Die Verleihung des Technologietransfer-Preises wird am 13. Oktober um 14 Uhr im Hörsaal des BESSY-II-Gebäudes in Adlershof stattfinden.