Energie-Materialien: Dr. Catherine Dubourdieu baut Institut "Funktionale Oxide für die energieeffiziente Informationstechnologie" auf

Dr. Catherine Dubourdieu ist Expertin für die Integration funktionaler Oxide auf Halbleitern. Foto: privat

Dr. Catherine Dubourdieu ist Expertin für die Integration funktionaler Oxide auf Halbleitern. Foto: privat

Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) stärkt seine Energie-Material-Forschung und baut ein neues Institut auf. Dank der Helmholtz-Rekrutierungsinitiative konnte das HZB die renommierte Forscherin Catherine Dubourdieu als Institutsleiterin gewinnen. In dem neu gegründeten Institut „Funktionale Oxide für die energieeffiziente Informationstechnologie" erforscht sie Dünnschichten aus Metalloxiden, die besonders interessante Kandidaten für die Informationstechnologie der Zukunft sind. Frau Dubourdieu wechselte vom Institut „Nanotechnologies de Lyon“ des CNRS und arbeitet seit dem 11. April 2016 am HZB.

Die Physikerin gilt als internationale Expertin auf diesem Gebiet. Nach Stationen in Frankreich und den USA wird Dr. Catherine Dubourdieu nun am HZB an funktionalen Oxiden forschen. Darunter versteht man Dünnschichten aus Metalloxiden, die als besonders interessante Materialklasse für energieeffiziente Bauelemente gelten. Stapelt man dünne Schichten aus verschiedenen Metalloxiden übereinander, zeigen diese „Sandwich-Strukturen“ ganz neue mechanische, optische und elektromagnetische Eigenschaften.

An der Synchrotronquelle BESSY II steht Dr. Catherine Dubourdieu eine große Vielfalt an Instrumenten für die Energie-Material-Forschung zur Verfügung. Sie sind Werkzeuge, um Prozesse in Energie-Materialien in situ or in operando zu analysieren. Insbesondere wird Frau Dubourdieu eine eigene Synthese- und Analysekammer im EMIL-Labor (Energy Materials In situ Laboratory) installieren. Die Physikerin ist auch am Aufbau der Helmholtz Energy Materials Foundry (HEMF) am HZB beteiligt. Dort werden modernste Labore für die Materialsynthese entstehen, die auch von externen Forscherinnen und Forschern genutzt werden können.

Dr. Catherine Dubourdieu wird eng mit anderen HZB-Teams zusammenarbeiten, die Materialsysteme für die Informationstechnologie untersuchen, vor allem mit dem Institut „Quantenphänomene in neuen Materialien“ und der Abteilung „Neue Materialien für grüne Spintronik“.

Ihr Antrittsvortrag findet am 23. Juni um 13 Uhr am Lise-Meitner-Campus Wannsee statt.

Zur Person:

Dr. Catherine Dubourdieu hat in Grenoble studiert und in Physik promoviert. Nach einem Postdoc-Aufenthalt am Stevens Institute of Technology in Hoboken (New Jersey) forschte sie bis 2009 am Laboratoire des Matériaux et du Génie Physique (LMGP) des CNRS in Grenoble. Zwischen 2009 und 2012 war sie Gastforscherin IBM T.J. Watson Research Center in Yorktown Heights (NY, USA). Dort arbeitete sie auf dem Gebiet der monolithischen Integration von ferroelektrischen Oxiden in Silizium mit dem Ziel, energiesparende logische Bauelemente herzustellen. Im Juni 2012 wechselte sie an das Institut „Nanotechnologies de Lyon“ des CNRS und forschte weiter an Projekte zu funktionalen Oxiden.

Über die Helmholtz-Rekrutierungsinitiative:
Mit der Helmholtz-Rekrutierungsinitiative will die Forschungsorganisation gemeinsame Berufungen mit Universitäten stärken und herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fördern. Auswahlkriterien sind u.a. eine international herausragende Exzellenz und ein internationaler Hintergrund. Die Hälfte der geförderten Personen sind Wissenschaftlerinnen.

(arö/sz)

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Berliner Wissenschaftspreis geht an Philipp Adelhelm
    Nachricht
    24.07.2025
    Berliner Wissenschaftspreis geht an Philipp Adelhelm
    Der Batterieforscher Prof. Dr. Philipp Adelhelm wird mit dem Berliner Wissenschaftspreis 2024 ausgezeichnet.  Er ist Professor am Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und leitet eine gemeinsame Forschungsgruppe der HU und des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB). Der Materialwissenschaftler und Elektrochemiker forscht zur Entwicklung nachhaltiger Batterien, die eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende spielen. International zählt er zu den führenden Expert*innen auf dem Gebiet der Natrium-Ionen-Batterien.
  • Schriftrollen aus buddhistischem Schrein an BESSY II virtuell entrollt
    Science Highlight
    23.07.2025
    Schriftrollen aus buddhistischem Schrein an BESSY II virtuell entrollt
    In der mongolischen Sammlung des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin befindet sich ein einzigartiger Gungervaa-Schrein. Der Schrein enthält auch drei kleine Röllchen aus eng gewickelten langen Streifen, die in Seide gewickelt und verklebt sind. Ein Team am HZB konnte die Schrift auf den Streifen teilweise sichtbar machen, ohne die Röllchen durch Aufwickeln zu beschädigen. Mit 3D-Röntgentomographie erstellten sie eine Datenkopie des Röllchens und verwendeten im Anschluss ein mathematisches Verfahren, um den Streifen virtuell zu entrollen. Das Verfahren wird auch in der Batterieforschung angewandt.
  • Natrium-Ionen-Batterien: Neuer Speichermodus für Kathodenmaterialien
    Science Highlight
    18.07.2025
    Natrium-Ionen-Batterien: Neuer Speichermodus für Kathodenmaterialien
    Batterien funktionieren, indem Ionen zwischen zwei chemisch unterschiedlichen Elektroden gespeichert und ausgetauscht werden. Dieser Prozess wird Interkalation genannt. Bei der Ko-Interkalation werden dagegen sowohl Ionen als auch Lösungsmittelmoleküle in den Elektrodenmaterialien gespeichert, was bisher als ungünstig galt. Ein internationales Team unter der Leitung von Philipp Adelhelm hat nun jedoch gezeigt, dass die Ko-Interkalation in Natrium-Ionen-Batterien mit den geeigneten Kathodenmaterialien funktionieren kann. Dieser Ansatz bietet neue Entwicklungsmöglichkeiten für Batterien mit hoher Effizienz und schnellen Ladefähigkeiten. Die Ergebnisse wurden in Nature Materials veröffentlicht.