Simone Raoux wird Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Simone Raoux hat einen Ruf auf die W3-S-Professur „Nanospektroskopie für Design und Optimierung energierelevanter Materialien“ am Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin erhalten. Die Professur ist verbunden mit der Leitung des gleichnamigen Instituts am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie. Frau Raoux hat ihren Ruf im September 2015 angenommen.
Die Physikerin arbeitet seit Januar 2014 am HZB und leitet dort das neugegründete Institut „Nanospektroskopie für Design und Optimierung energierelevanter Materialien“. Ihr Institut beschäftigt sich mit der Entwicklung neuer nanostrukturierter Materialien und Hybridmaterialien, die für die Energieumwandlung und -speicherung in Frage kommen. Damit diese Materialien einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung in Zukunft leisten, wollen die Forscher solche Materialien mit bestimmten Eigenschaften gezielt designen.
„In der Professur sehe ich eine große Chance, die gute Zusammenarbeit zwischen der HU Berlin und dem HZB weiter auszubauen. Ich freue mich darauf, Studierende für die Möglichkeiten von BESSY II zu begeistern und Doktoranden zu betreuen“, sagt Simone Raoux.
Als Institutsleiterin ist Simone Raoux gleichzeitig stark an dem Synthese- und Analyselabor EMIL engagiert, das derzeit am Elektronenspeicherring BESSY II entsteht und in Kürze eröffnet wird. Das „Energy Materials In-situ Laboratory”, kurz EMIL, wird einzigartige Möglichkeiten für die Herstellung und Untersuchung von energierelevanten Materialien bieten. In EMIL werden vielfältige Synthese- und Depositionstechniken für die Herstellung von Proben zur Verfügung stehen. Forscher können dann energierelevante Materialien ohne Unterbrechung des Ultrahochvakuums in-situ mithilfe der Synchrotronstrahlung von BESSY II charakterisieren.
Simone Raoux’s Institut ist zudem am Aufbau der Labor-Plattform HEMF (Helmholtz Energy Materials Foundry) beteiligt, die mit insgesamt 46 Mio. Euro (2016-2020) gefördert wird. An sechs Helmholtz-Zentren wird in den kommenden Jahren eine groß angelegte Infrastruktur für die Synthese und Entwicklung neuartiger Materialsysteme zur Energieumwandlung und -speicherung entstehen.
Vor ihrer Tätigkeit am HZB arbeitete Simone Raoux im IBM T. J. Watson Research Center in Yorktown Heights, New York. Dort erforschte sie Phasenwechselmaterialien, die für Speichertechnologien angewendet werden können. Das HZB konnte sie im Rahmen der Helmholtz-Rekrutierungsinitiative gewinnen. Simone Raoux gilt als international angesehene Expertin für die Charakterisierung von komplexen Materialien. Sie hat umfassende Erfahrung in der Anwendung verschiedener spektroskopischer und mikroskopischer Methoden (XRD, XANES, EXAFS, PEEM), die sie unter anderem an den Synchrotronstrahlungsquellen ALS am LBNL und NSLS am BNL in den USA weiterentwickelte. Für ihre Arbeiten wurde sie 2013 mit einer Fellowship der American Physical Society ausgezeichnet.
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