2500 Augentumor-Patienten von der Charité mit Protonen am Helmholtz-Zentrum Berlin bestrahlt

Patient im Behandlungsstuhl</p> <p>

Patient im Behandlungsstuhl

© Boris Geilert

Am Freitag, dem 21. November 2014, wurde um 16:10 Uhr die Bestrahlungsserie der 2500.  Protonentherapiepatientin, am Helmholtz-Zentrum Berlin erfolgreich abgeschlossen. Seit 1998 behandelt die Augenklinik der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, in Kooperation mit der dortigen Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie Augentumore, insbesondere Aderhautmelanome, mit dem Protonenstrahl des Helmholtz-Zentrums Berlin für Materialien und Energie am Campus Lise-Meitner in Berlin Wannsee.

Für den Erfolg der Therapie ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Augenärzten, Strahlentherapeuten, Medizinphysikern und Beschleunigerphysikern sowie Technikern notwendig und der Schlüssel zum Erfolg.

Das Aderhautmelanom gehört mit ungefähr 500 bis 600 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland zu den seltenen Erkrankungen. Die Augenklinik der Charité hat sich am Campus Benjamin Franklin auf die Behandlung dieser sehr seltenen Tumorerkrankung spezialisiert. Jährlich werden über 200 Patienten aus ganz Deutschland und anderer europäischer Staaten, wie Österreich, Polen bis hin zu  Bulgarien und Serbien,  von der Charité am Helmholtz-Zentrum in Berlin Wannsee mit Protonen bestrahlt. Das Helmholtz-Zentrum ist in Deutschland der einzige Ort, wo das Aderhautmelanom mit Protonen behandelt werden kann. Aufgrund der Besonderheiten des Auges wird die Protonentherapie für das Aderhautmelanom weltweit nur an 12 Zentren durchgeführt. Die dafür notwendigen besonderen Anforderungen werden nicht von jedem Protonentherapiezentrum erfüllt.

Das Team am HZB um Dr. Andrea Denker sichert Qualität und Präzision des Protonenstrahls und entwickelt die Methoden zur Strahldiagnose und Dosimetrie ständig weiter. „Wir konnten Beschleuniger nutzen, früher für die Grundlagenforschung verwendet wurden. Mit dem Zyklotron und seinen Vorbeschleunigern verfügen wir über eine Anlage, die in der Lage ist, einen Protonenstrahl mit der idealen Energie, Intensität und Zeitstruktur für die Augentumortherapie zu erzeugen“, sagt sie.

Mehr als 95 Prozent der behandelten Patientinnen und Patienten sind nach fünf Jahren von ihrem Tumor befreit. Abhängig von der Lage des Tumors kann ein brauchbares Sehvermögen erhalten werden.

red.

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