Kristalle in Wissenschaft und Technik: Ergebnisse auf der 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie in Berlin
Die Kristallographie hat enorm zum Fortschritt des 20. und 21. Jahrhundert beigetragen und ein grundlegendes Verständnis von Prozessen in vielen Lebensbereichen ermöglicht. Die Vielfalt der interdisziplinären Wissenschaft zu Struktur und Eigenschaften von Kristallen, ihrer Synthese und Anwendungsmöglichkeiten wird vom 17. bis 20. März 2014 bei der 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie (DGK) in Berlin präsentiert.
Nationale und internationale renommierte Experten aus den verschiedenen Bereichen der Kristallographie diskutieren ihre neuen Forschungsergebnisse auf der von Prof. Dr. Susan Schorr (Helmholtz-Zentrum Berlin - HZB) organisierten Tagung.
Die diesjährige DGK-Tagung findet ganz besondere Aufmerksamkeit, denn die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2014 zum Internationalen Jahr der Kristallographie (IYCr2014) erklärt. Das Jubiläumsjahr erinnert an den hundertsten Jahrestag der Verleihung des Nobelpreises an Max von Laue für die „Entdeckung der Beugung von Röntgenstrahlen beim Durchgang durch Kristallgitter“, die Grundlage für die Entstehung moderner Röntgen-Kristallographie. Was mit dem Beweis des dreidimensionalen periodischen Aufbaus von Kristallen begann, hat inzwischen immense Bedeutung im Bereich der Medizin, der Nanotechnologie, der Biotechnologie und anderen verwandten Bereichen der Naturwissenschaften. Dreiundzwanzig Nobelpreise wurden schon auf dem Gebiet der Kristallographie verliehen. Mit ihrer Hilfe können Protein- und Kleinmolekülstrukturen identifiziert werden, was entscheidend für die Entwicklung von Medikamenten und bei Umweltproblemen ist.
„Es ist unsere Absicht, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf dem interdisziplinären Gebiet der Kristallographie eine inspirierende wissenschaftliche Plattform zu bieten“, so Prof. Dr. Susan Schorr, Kristallographin am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und Professorin an der Freien Universität Berlin. Die Kongresspräsidentin legt besonderen Wert auf die Einbeziehung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und hat zur regen Beteiligung an Aktivitäten des neuen Arbeitskreises „Junge Kristallographen“ aufgerufen.
Ein weiteres Tagungs-Highlight ist die Verleihung des renommierten Max-von-Laue-Preises an junge Wissenschaftler. Der Vorjahres-Gewinner, Dr. Bayarjargal Lkhamsuren von der Goethe-Universität Frankfurt, berichtet in einem Ehrenvortrag, wie es ihm im High-Tech-Laserlabor unter enormen Drucken und Temperaturen wie im Erdinnern gelungen ist, Diamanten aus Kalkspat herzustellen – das sind die weißen Rückstände im Wasserkocher. Vorher konnte das teuerste und härteste Mineral der Welt nur aus Graphit künstlich hergestellt werden.
Weitere Informationen zum DGK- Kongress gibt es auf der Tagungshomepage.