Materialforschung mit modernsten Methoden

Helmholtz-Zentrum Berlin und Freie Universität Berlin eröffnen am 17. August neues Labor zur Erforschung von Flüssigkeiten und Materialien in Lösung

Bisher unerreichte Möglichkeiten zur Untersuchung von funktionalen Materialien in Lösung bietet künftig eine neue Forschungseinrichtung des Helmholtz-Zentrums Berlin und der Freien Universität Berlin. Die untersuchten Materialien können moderne metallische Werkstoffe sein, aber auch biologische Substanzen wie Proteine. Das Labor ist an zwei Standorten angesiedelt: am Elektronenspeicherring Bessy II im Technologiepark Adlershof und an einem neuen Laserlabor der Freien Universität. Dort findet am 17. August die Eröffnungsfeier statt.

Prof. Dr. Emad Aziz, Juniorprofessor am Fachbereich Physik der Freien Universität, und sein Team erforschen in der neuen Einrichtung mithilfe von Hochleistungslasern und der sogenannten Synchrotron-Strahlung unter anderem Struktur und Eigenschaften von Flüssigkeiten und Grenzflächen, beispielsweise zwischen zwei Flüssigkeiten, die sich nicht mischen lassen. Für die Arbeit stehen den Wissenschaftlern 3,5 Millionen Euro in einem Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung. Die Erkenntnisse der Materialforschung kommen unter anderem Innovationen in der Medizintechnik und der Energiebranche zugute, etwa bei der Bekämpfung von Krankheiten wie Krebs und bei der Entwicklung von Solarzellen.

Emad Flear Aziz leitet seit Anfang 2009 eine von der Helmholtz-Gemeinschaft geförderte Nachwuchsgruppe mit dem Forschungsschwerpunkt „Funktionale Materialien in Lösung“ am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie; seit zwei Jahren ist er Juniorprofessor am Fachbereich Physik der Freien Universität Berlin. Zusammen mit seiner Nachwuchsgruppe hat er an der Synchrotronstrahlungsquelle Bessy II des Helmholtz-Zentrums Berlin in Adlershof neue und mehrfach ausgezeichnete Methoden zum Einsatz gebracht, mit denen er biologische und biochemische Materialien in Lösungen untersuchen kann. 2011 wurde Aziz für seine Forschungen mit einem „ERC Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrates ausgezeichnet. Außerdem erhielt er den Karl-Scheel-Preis der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin.

Eröffnungsfeier
Freitag, 17. August - 10 Uhr
Freie Universität Berlin
Fachbereich Physik
Arnimallee 14
Großer Hörsaal

Kontakt:
Prof. Dr. Emad Flear Aziz
Fachbereich Physik der Freien Universität Berlin
Arbeitsgruppe Struktur und Dynamik funktionaler Materialien in Lösung
Telefon: 030 / 838-75438
E-Mail: emad.aziz@fu-berlin.de

Pressestelle FU-Berlin
Carsten Wette
Telefon: 030 / 838-73189
E-Mail: carsten.wette@fu-berlin.de

Für Medienvertreter stehen unter www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2012/fup_12_217
heute von 16 Uhr an Pressefotos zur Verfügung. Sie sind bei Angabe des Fotografen Bernd Wannenmacher honorarfrei.

CW

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Protonen gegen Krebs: Neue Forschungsbeamline für innovative Strahlentherapien
    Nachricht
    27.11.2024
    Protonen gegen Krebs: Neue Forschungsbeamline für innovative Strahlentherapien
    Das HZB hat gemeinsam mit der Universität der Bundeswehr München eine neue Beamline für die präklinische Forschung eingerichtet. Sie ermöglicht künftig am HZB Experimente an biologischen Proben zu innovativen Strahlentherapien mit Protonen.
  • Internationale Expertise zur Augentumortherapie mit Protonenstrahlung erschienen
    Science Highlight
    03.09.2024
    Internationale Expertise zur Augentumortherapie mit Protonenstrahlung erschienen
    Ein Team aus führenden Expertinnen und Experten aus Medizinphysik, Physik und Strahlentherapie, zu dem auch die HZB-Physikerin Prof. Andrea Denker und der Charité-Medizinphysiker Dr. Jens Heufelder gehören, hat einen Übersichtsartikel zur Protonentherapie von Augentumoren veröffentlicht. Der Beitrag ist im Red Journal, einem der renommiertesten Fachjournale in diesem Bereich erschienen. Er stellt die Besonderheiten dieser Therapieform am Auge vor, erläutert den Stand der Technik und aktuelle Forschungsschwerpunkte, gibt Empfehlungen zur Durchführung der Bestrahlungen und einen Ausblick auf künftige Entwicklungen.
  • Kleine Kraftpakete für ganz besonderes Licht
    Science Highlight
    27.06.2024
    Kleine Kraftpakete für ganz besonderes Licht
    Ein internationales Forschungsteam stellt in Nature Communications Physics das Funktionsprinzip einer neuen Quelle für Synchrotronstrahlung vor. Durch Steady-State-Microbunching (SSMB) sollen in Zukunft effiziente und leistungsstarke Strahlungsquellen für kohärente UV-Strahlung möglich werden. Das ist zum Beispiel für Anwendungen in der Grundlagenforschung, aber auch der Halbleiterindustrie sehr interessant.