Böswillige Falschaussagen im ARD-Magazin Kontraste
Im ARD-Magazin Kontraste trat am Donnerstag abend ein ehemaliger Mitarbeiter auf, um aufbauend auf Halbwahrheiten und Lügen seinen früheren Arbeitgeber zu diskreditieren. Das HZB hatte dem früheren Leiter der Werkstatt fristlos gekündigt. Die in der Sendung dargestellten bösartigen Behauptungen zu angeblichen gravierenden Sicherheitsmängeln, voll auf Skandal gebürstet, sind unzutreffend. Dies haben wir auch nachfragenden Medien mitgeteilt.
Es ist bedauerlich, dass die Kontraste-Redaktion einen solchen, einzig auf den Schilderungen von Herrn Scholz basierenden Beitrag gestrickt hat, obwohl wir dem Team umfangeiche Informationen zum wirklichen Sachverhalt gegeben haben. Doch diese sind für solche Art Magazine nicht interessant. Die Konstruktion des Beitrags ist klar ersichtlich:
Vor den hermetisch abgeriegelten Toren des baufälligen HZB-Standorts steht der tapfere Reporter und treibt seine Telefonrecherchen, um die Berliner Bevölkerung (gezeigt wird das voll besetzte Olympiastadion) vor dem quasi vorprogrammierten GAU zu retten. Das ist ganz eindeutig ein Skandal! Fukushima in Berlin! Und Helmholtz, das steht ja für Asse (gezeigt werden kaputte Fässer), da ist sowieso klar, dass Sicherheit keine Rolle spielt.
Tolle Geschichte, aber natürlich lassen sich die als Tatsachen dargestellten Behauptungen leicht widerlegen. Das Verfahren des Kerns in das andere Becken und das Setzen der Trennwand ist kein Szenario, das für einen Störfall vorgesehen ist. Das würde viel zu lange dauern. Sollte aus irgendeinem Grund ein Leck im Becken auftreten, wird dies durch das Absinken des Beckenwasserstandes registriert und die Reaktorschnellabschaltung tritt in Kraft.
Zur Verfügung steht dann ein Nachspeisesystem, mit dem Wasser nachgefüllt wird. Und wenn man für das Einleiten von Reparaturarbeiten doch den Kern verfahren möchte, ist für die Sicherstellung der Kühlung das Trenntor nicht erforderlich. Der Kern steht auch in der anderen Beckenhälfte in dem unteren tiefliegenden Bereich, der durch eine Betonwand von der anderen Beckenhälfte abgetrennt ist. Damit ist gewährleistet, dass der Kern immer unter Wasser steht. Das Trenntor wird nur bei abgeschaltetem Reaktor bei bestimmten Wartungsarbeiten gesetzt, wenn man unterschiedliche Wasserstände in den Beckenhälften realisieren möchte.
Die kleine Undichtigkeit führt lediglich dazu, dass etwas Wasser von der einen Hälfte des Beckens in die andere tropft. Aus all diesen Gründen hat die Landesatomaufsicht basierend auf einem vom TÜV Rheinland erstellten Gutachten die Undichtigkeit an dem Trenntor als nicht sicherheitsrelevant eingestuft.
Und die per Animation gezeigte Wasserstoffexplosion ist technisch ohnehin nicht möglich. Das Rohr mit dem kalten Wasserstoff ist evakuiert und durch mehrere Barrieren so abgeschirmt, dass kein Sauerstoff eintreten kann, der sich mit Wasserstoff vermischen könnte. Außerdem ist das Strahlrohr von seinen Materialeigenschaften so ausgelegt, dass es die Drücke aushält, die bei einer theoretischen Wasserstoffexplosion entstehen würden. Nicht zuletzt deshalb verwenden wir nur zertifizierte und zugelassene Materialien und nicht etwas, von dem lediglich Thilo Scholz behauptet, dass es besser sei.
Daraus ableitend unser Statement zu dem Beitrag: Sicherheit steht beim Betrieb des BER II jederzeit an oberster Stelle. Gerade deshalb verwenden wir nur sicherheitsgeprüfte und für den Betrieb von kerntechnischen Anlagen zugelassene Materialien. Anderslautende Behauptungen entbehren jeder Grundlage und werden unter anderem durch ein unabhängig erstelltes Gutachten des TÜV Rheinland widerlegt. Der BER II ist nach einem hohen Sicherheitsstandard konzipiert und entspricht in allen Punkten diesen Anforderungen.