Neues Helmholtz Virtuelles Institut feierlich eröffnet

Mit einem Festakt an der Freien Universität Berlin wurde am Montag, dem 19. Dezember, ein neues Helmholtz Virtuelles Institut (HVI) eröffnet, an dem neben dem federführenden Helmholtz-Zentrum Geesthacht in Teltow (HZG) und der Freien Universität Berlin auch das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) einer der Kernpartner ist.

Das Institut „Multifunktionale Biomaterialien für die Medizin“ wird fünf Jahre durch die Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. Ziel des HVI unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Ballauff (HZB), Prof. Dr. Rainer Haag (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Andreas Lendlein (HZG) ist es, die Wechselwirkungen zwischen Proteinen und polymeren Biomaterialien zu untersuchen, die bislang noch nicht ausreichend verstanden und kontrollierbar sind.

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung hielt Prof. Dr. Michael Grunze von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) einen Vortrag zum Thema „Strategien zur Vermeidung von Biofilmen“.

Für moderne Konzepte medizinischer Therapien ist häufig der Einsatz multifunktionaler Biomaterialien erforderlich. Dabei kann es sich beispielsweise um Implantatmaterialien im Körper handeln, um Träger von Wirkstoffen oder um Materialien, die in Kontakt mit Körperflüssigkeiten außerhalb des Körpers stehen, etwa Membranen bei der Dialyse. Die Wechselwirkungen zwischen körpereigenen Proteinen und diesen Biomaterialien können allerdings grundlegend die Eigenschaften und das Verhalten der Materialien verändern: Oft bilden körpereigene Proteine eine feste Schicht auf der Oberfläche von Biomaterialien, sie beeinflussen oder initiieren damit weitere biologische Reaktionen oder bestimmen, wie Zellen aneinanderhaften.

Mit dem HVI wollen sich die Freie Universität und die beiden Helmholtz-Partner weiter vernetzen. Die drei Partner werden das Forschungsthema in den kommenden Jahren in enger Kooperation mit weiteren Partnern aus dem In- und Ausland bearbeiten. Assoziierte Partner des Forscherteams sind die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die Harvard-Universität in Cambridge (USA), die Universität Tokyo (Japan) und die Sichuan-Universität in Chengdu (China); hinzu kommen als Industriepartner die Mivenion GmbH und die Fresenius Medical Care AG.

Die Freie Universität bringt mit dem „Center for International Cooperation“ (CIC) und der „Dahlem Research School“ (DRS) ausgezeichnete Dachstrukturen für internationale Kooperationen und Wissenschaftlerkontakte sowie die begleitende Ausbildung von Doktoranden in Schlüsselkompetenzen ein.

Hintergrund:

Helmholtz Virtuelle Institute sind ein Instrument der Helmholtz-Gemeinschaft, um die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Helmholtz-Zentren neu zu initiieren und zu festigen. Sie besitzen eine eigene Managementstruktur und werden von der Helmholtz-Gemeinschaft und den beteiligten Partnern bis zu fünf Jahre mit einer Summe von bis zu 900.000 Euro pro Jahr gefördert. Ziel ist die Stärkung universitärer Forschung durch die Errichtung sichtbarer Kompetenzzentren und die Vernetzung mit Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft als der größten deutschen Wissenschaftsorganisation.

Virtuelle Institute sollen als Kern für künftige größere strategische Forschungsvorhaben dienen. Schwerpunkte der Virtuellen Institute sind neben einer Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auch eine starke internationale Vernetzung.

Freie Universität (Pressemitteilung)

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