Aleksandr Matveenko erhält neue „Helmholtz-Russia Joint Research Group”

Dr. Aleksandr Matveenko

Dr. Aleksandr Matveenko

Dr. Aleksandr Matveenko und sein russischer Kollege Dr. Oleg Shevchenko können sich freuen: Denn sie haben sich im Helmholtz-internen Wettbewerb gegen 23 hochrangige Vorschläge durchgesetzt und werden als eine von sechs neuen russisch-deutschen Nachwuchsgruppen mit bis zu 150.000 Euro jährlich gefördert. Mit diesem Geld sollen enge Kooperationen zu Nachwuchswissenschaftlern in Russland ermöglicht werden, um gemeinsame Forschungsprojekte, Experimente und Expeditionen durchzuführen.

Die Helmholtz-Gemeinschaft betreibt das Programm gemeinsam mit der „Russian Foundation for Basic Research“ (RFBR).

Das geförderte Projekt von Aleksandr Matveenko steht im Zusammenhang mit grundsätzlichen Fragen zum Prinzip eines Energy Recovery Linac (ERL) - zu dem eine Machbarkeitsstudie mit dem Projekt BERLinPro am HZB durchgeführt werden soll. Matveenkos Projekt trägt den Titel: „Control of Non-linear Phase Space Dilution and Beam Loss in an Energy Recovery Linac: the Way to Short High Intensity and Low Emittance Electron Bunches“.

Dieser Frage möchte er gemeinsam mit seinem russischen Kollegen vom Budker Institute of Nuclear Physics, Dr. Oleg Shevchenko, in den nächsten drei Jahren nachgehen. Die Hauptthemen der Arbeit werden die Erzeugung von möglichst kurzen Lichtpulsen in zukünftigen ERL-basierten Lichtquellen und die Analyse der Strahlhalo und Strahlverluste sein.

Die Zusammenarbeit mit dem Budker INP, das selbst einen ERL-basierten Freie-Elektronen-Laser betreibt, wird durch das Projekt erweitert. Das sei für den gegenseitigen Informationsaustausch sehr wichtig, sagt Matveenko.

Aleksandr Matveenko ist erst vor wenigen Jahren mit seiner Familie von Russland nach Berlin gezogen, um am HZB beim Aufbau von BERLinPro mitzuarbeiten. Im hier realisierten ERL wird spezielles Röntgenlicht erzeugt, das im Vergleich zur Synchrotronstrahlung noch bessere Strahleigenschaften besitzt.

Seit 2009 leitet Matveenko eine eigene Nachwuchsgruppe. Er studierte Physik an der staatlichen Universität Novosibirsk. Seine Dissertation fertigte er am Budker Institute of Nuclear Physics an und forschte dort sechs Jahre an ERL-Projekten.

Die Ausrufung eines bilateralen Forschungsprogramms hat Tradition: Bereits 2006 hat die Helmholtz-Gemeinschaft ein Abkommen mit der Russischen Stiftung für Grundlagenforschung unterzeichnet, um deutsch-russische Nachwuchsgruppen zu unterstützen. Seither werden 14 gemeinsame Forschungsprojekte gefördert.

Silvia Zerbe

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Martin Keller zum neuen Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft gewählt
    Nachricht
    30.10.2024
    Martin Keller zum neuen Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft gewählt
    Die Helmholtz-Gemeinschaft hat den international renommierten Wissenschaftler Martin Keller aus den USA als neuen Präsidenten gewonnen. Keller lebt seit fast drei Jahrzehnten in den USA und hatte dort verschiedene wissenschaftliche Leitungspositionen in führenden Institutionen inne. Derzeit leitet er das National Renewable Energy Laboratory (NREL) in Golden, Colorado. Seine Amtszeit bei Helmholtz beginnt am 1. November 2025.

  • 13 junge Menschen starten am HZB ins Berufsleben
    Nachricht
    05.09.2024
    13 junge Menschen starten am HZB ins Berufsleben
    Am 2. September fing für 13 junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt an: Das HZB begrüßte fünf neue Auszubildende, sechs Studierende in dualen Studiengängen und zwei Teilnehmende an einem Freiwilligen Naturwissenschaftlichen Jahr, die mit viel Vorfreude ins Berufsleben starten.

  • Neue Doppelspitze für BESSY II
    Nachricht
    13.06.2024
    Neue Doppelspitze für BESSY II
    Andreas Jankowiak als neuer Technischer Direktor und Facility-Sprecherin Antje Vollmer teilen sich Führungsaufgaben.

    Mit Beschluss der Geschäftsführung ist Prof. Andreas Jankowiak zum 1. Juni 2024 zum Technischen Direktor von BESSY II mit einer Amtszeit von drei Jahren ernannt worden. Antje Vollmer wird zum 1. Juli 2024 ihre zweite Amtszeit als BESSY II Facility-Sprecherin starten. Gemeinsam bilden sie das neue Führungsduo, um die wissenschaftliche und technische Weiterentwicklung der Röntgenquelle BESSY II im Auftrag der Geschäftsführung zu koordinieren.