Forschung, Technologie- und Marktentwicklung – die „Photovoltaics Thin-Film Week“ in Berlin Adlershof (20.–24.04.2009)

Der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof (WISTA) entwickelt sich zu einem der weltweit führenden Standorte der Photovoltaik-Forschung und -Produktion.Vom 20. bis 24. April veranstalten hier das HZB – Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, das PVcomB – Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin sowie der solare Wissensdienstleiter Solarpraxis die „Photovoltaics Thin-Film Week“.

Die Woche bietet eine einmalige Fülle an Diskussionen und Vorträgen rund um die Grundlagen- und Materialforschung zur Silizium-Dünnschichttechnologie sowie produktions- und marktorientierte Themen, die die gesamte Dünnschichtphotovoltaik betreffen. „Die Vielfalt der Themen sowie das hohe Niveau der anwesenden Experten aus Forschung, Technologie und Unternehmen machen diese Woche zu einem weltweit bisher einmaligen Event“, sagt Dr. Rutger Schlatmann, Direktor des PVcomB. Die „Photovoltaics Thin-Film Week“ setzt sich aus drei Veranstaltungen zusammen, die über gemeinsame Diskussionsrunden und eine Abendveranstaltung miteinander verknüpft sind:

1. „First International Workshop on the Staebler-Wronski Effect“ (1st IWSWE)

20.-23. April 2009 (Veranstalter: HZB – Institut für Silizium-Photovoltaik)

Der Staebler-Wronski Effekt (SWE) ist ein seit über 30 Jahren bekannter, aber im Detail noch unverstandener Effekt, der durch Lichteinwirkung zu Materialveränderungen in amorphem Silizium (a-Si) führt. Würde es gelingen den SWE zu vermeiden, könnte man die Effizienz von Silizium-Dünnschichtsolarzellen deutlich steigern und damit auch die Kosten der a-Si Dünnschichtmodule senken. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit 2008 das Forschungsnetzwerk „EPR-Solar“. Dr. Klaus Lips vom HZB ist Sprecher von „EPR-Solar“ und Organisator des Workshops: „Wir wollen gemeinsam mit den renommiertesten Wissenschaftlern die Prozesse aufdecken, die zum SWE führen. Besonders glücklich sind wir, dass der Entdecker des Effekts, Professor Dr. Christopher Wronski, in unserem Workshop aktiv mitdiskutiert.“

2. „Second International Workshop on Thin Film Silicon Solar Cells” (IWTFSSC – 2)

21.-24. April (Veranstalter: PVcomB)

In dem technologisch ausgerichteten Workshop werden alle Aspekte von Silizium-Dünnschichtmodulen diskutiert: Vom Substrat („Trägermaterial“), über Absorber (hier wird das Sonnenlicht in Strom umgewandelt) hin zu Verschaltung und Verkapselung. Renommierte internationale Wissenschaftler treffen sich hier mit den Chefentwicklern der führenden Produzenten. Der Scientific Chairman der Veranstaltung, Prof. Dr. Bernd Rech, Institutsleiter am HZB und einer der Initiatoren des PVcomB, ist begeistert: „Alle namhaften Experten aus der Silizium-Dünnschicht Branche kommen hier für eine Woche zusammen. Der Workshop befasst sich genau mit der spannenden Schnittstelle zwischen der vorwettbewerblichen Forschung und dem globalen wirtschaftlichen Wettbewerb.“

3. Thin-Film Industry Forum – 22.-24. April (Veranstalter: Solarpraxis)

Das „Thin-Film Industry Forum“ gibt einen einzigartigen Überblick über die Dünnschicht-Photovoltaik – von den politischen Rahmenbedingungen über weltweite Marktentwicklung, Finanzierung und Kosten bis zu Produktionskapazitäten, Materialverfügbarkeit, Qualitätssicherung und Recycling. Das Forum wird einen zentralen Branchentreffpunkt darstellen, der die Solarbranche mit Vertretern aus Politik, Finanzwesen und Presse sowie der Zulieferindustrie zusammen bringt. Rund 300 Teilnehmer aus der ganzen Welt werden zu der Konferenz in Adlershof erwartet.

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Zwei Humboldt-Fellows am HZB
    Nachricht
    09.12.2024
    Zwei Humboldt-Fellows am HZB
    Zwei junge Wissenschaftler sind zurzeit als Humboldt-Postdoktoranden am HZB tätig. Kazuki Morita bringt seine Expertise in Modellierung und Datenanalyse in die Solarenergieforschung im Team von Prof. Antonio Abate ein. Qingping Wu ist Experte für Batterieforschung und arbeitet mit Prof. Yan Lu zusammen an Lithium-Metall-Batterien mit hoher Energiedichte.

  • Weniger ist mehr: Warum ein sparsamer Iridium-Katalysator so gut funktioniert
    Science Highlight
    05.12.2024
    Weniger ist mehr: Warum ein sparsamer Iridium-Katalysator so gut funktioniert
    Für die Produktion von Wasserstoff mit Elektrolyse werden Iridiumbasierte Katalysatoren benötigt. Nun zeigt ein Team am HZB und an der Lichtquelle ALBA, dass die neu entwickelten P2X-Katalysatoren, die mit nur einem Viertel des Iridiums auskommen, ebenso effizient und langzeitstabil sind wie die besten kommerziellen Katalysatoren. Messungen an BESSY II haben nun ans Licht gebracht, wie die besondere chemische Umgebung im P2X-Kat während der Elektrolyse die Wasserspaltung befördert.
  • Batterieforschung mit dem HZB-Röntgenmikroskop
    Science Highlight
    18.11.2024
    Batterieforschung mit dem HZB-Röntgenmikroskop
    Um die Kapazität von Lithiumbatterien weiter zu steigern, werden neue Kathodenmaterialien entwickelt. Mehrschichtige lithiumreiche Übergangsmetalloxide (LRTMO) ermöglichen eine besonders hohe Energiedichte. Mit jedem Ladezyklus wird jedoch ihre Kapazität geringer, was mit strukturellen und chemischen Veränderungen zusammenhängt. Mit Röntgenuntersuchungen an BESSY II hat nun ein Team aus chinesischen Forschungseinrichtungen diese Veränderungen erstmals experimentell mit höchster Präzision vermessen: Mit dem einzigartigen Röntgenmikroskop konnten sie morphologische und strukturelle Entwicklungen auf der Nanometerskala beobachten und dabei auch chemische Veränderungen aufklären.