Zweifacher Erfolg für das HZB bei der SAS-Konferenz

SAS-Konferenz im Jahr 2015 in Berlin!  

Die internationale Konferenz „Small Angle Scattering“ (SAS) wird im Jahr 2015 in Berlin stattfinden. Das entschied sich während der SAS2009, die vom 13. bis 18. September in Oxford stattfand.   Bei der SAS-Konferenzreihe steht die Forschung zu zerstörungsfreien Strukturcharakterisierungs-Methode der Kleinwinkelstreuung („Small Angle Scattering“) im Vordergrund, mit denen sich komplexe Materialsysteme untersuchen lassen . Die SAS-Konferenz ist eine ideale Plattform, Röntgen- wie auch Neutronenanwendungen in verschiedenen Forschungsdisziplinen zu verknüpfen. Die Ausrichtung der SAS2015 eröffnet somit gute Möglichkeiten sowohl den Wissenschaftsstandort Berlin weiter in den Mittelpunkt der internationalen Wissenschaftsgemeinde zu rücken als auch die Forschungsinfrastruktur des HZB und seiner Förderung der komplementären Anwendung von Photonen und Neutronen.   Das HZB bewarb sich in Kooperation mit dem Stranski-Institut der Technischen Universität Berlin und dem Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung für die Ausrichtung der SAS2015 und überzeugte mit seinem Konzept. Von 260 Wählern hatten etwa 70% für Sydney als Austragungsort im Jahr 2012 in Kombination mit Berlin als Ort für die SAS2015 gestimmt. Zur Wahl für die Ausrichtung der SAS-Konferenzen, die in der Regel alle 3 Jahre tagt, standen Sydney, Knoxville und Berlin.   Federführend bei der Vorbereitung und Durchführung der erfolgreichen Bewerbung waren Professor Dr. Peter Fratzl (Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung) als Vortragender, Professor Dr. M. Gradzielski (TU Berlin), Dr. Stephan Roth (DESY), Dr. Daniel Clemens (HZB), Dr. Armin Hoell (HZB) sowie die Kommunikationsabteilung des HZB.    

Sylvio Haas Posterpreisträger der SAS2009 

Der Nachwuchswissenschaftler Sylvio Haas, Institut für Angewandte Materialforschung des HZB, ist Posterpreisträger der SAS 2009. Prämiert wurden vier Forschungsarbeiten von insgesamt 330 Posterbeiträgen, die in Oxford präsentiert wurden.  Der junge Forscher erhielt den Preis für seine herausragende Arbeit zur Nanostrukturaufklärung mit der ASAXS-Methode (Anomalous Small-Angle X-ray Scattering).   Während die Kleinwinkelstreuung (Small-Angle Scattering) zerstörungsfrei gemittelte Informationen über Nanostrukturen, wie beispielsweise die Größenverteilung, Form und Orientierung von Nanoteilchen, liefert, ist es mit Anomalous Small-Angle X-ray Scattering (ASAXS) darüber hinaus möglich, zusätzlich die chemische Zusammensetzung dieser Nanostrukturen zu bestimmen. Durch diese zusätzlichen Informationen können bei komplexen Materialien auch „falsche“ Strukturmodelle widerlegt werden. Bei einem ASAXS-Experiment wird die verwendete Röntgenenergie verändert. Dadurch erhöhen oder erniedrigen sich die Kontraste der einzelnen Strukturen. Die ASAXS Methode kann auf verschiedenste Materialien (Legierungen, biologische Systeme, Polymere, Katalysatormaterialien, etc.) angewendet werden.   Sylvio Haas konnte mit der ASAXS-Methode in seiner Arbeit erstmals die Zusammensetzung von Nanokristallen in einer Glaskeramik quantitativ bestimmen. Diese Nanokristalle sind photonisch aktiv. Photonische Kristalle können mit ihrer besonderen Gitterstruktur bestimmte Wellenlängen elektromagnetischer Strahlung filtern oder verändern. Sylvio Haas beobachtete bei Aktivierung mit Photonen geringer Frequenz bei seinen Kristallen eine Frequenzerhöhung. Das heißt aus infra-rotem wird grünes Licht. Mögliche Anwendungsgebiete solcher Glaskeramiken liegen zum Beispiel bei Hochleistungslasern oder optischen Verstärkern.   Auf Grundlage dieser sehr umfangreichen Forschungsarbeit wird der junge Wissenschaftler nun seine Dissertation schreiben. Hier finden Sie das Poster von Sylvio HAAS mit dem Thema 'Simultaneous structure and chemical nano-analysis of an efficient frequency upconversion glass-ceramic by ASAXS' Weitere Preisträger waren Dr. Anke Maerten und Johannes Prass (Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Golm) sowie Dr. Alexander Hexemer (Lawrence Berkley National Laboratory, USA).    

Sahe


Das könnte Sie auch interessieren

  • Kleine Kraftpakete für ganz besonderes Licht
    Science Highlight
    27.06.2024
    Kleine Kraftpakete für ganz besonderes Licht
    Ein internationales Forschungsteam stellt in Nature Communications Physics das Funktionsprinzip einer neuen Quelle für Synchrotronstrahlung vor. Durch Steady-State-Microbunching (SSMB) sollen in Zukunft effiziente und leistungsstarke Strahlungsquellen für kohärente UV-Strahlung möglich werden. Das ist zum Beispiel für Anwendungen in der Grundlagenforschung, aber auch der Halbleiterindustrie sehr interessant.
  • Neue Methode zur Absorptionskorrektur für bessere Zahnfüllungen
    Science Highlight
    24.06.2024
    Neue Methode zur Absorptionskorrektur für bessere Zahnfüllungen
    Ein Team um Dr. Ioanna Mantouvalou hat eine Methode entwickelt, um die Verteilung von chemischen Elementen in Dentalmaterialien präziser als bisher möglich darzustellen. Die konfokale mikro-Röntgenfluoreszenzanalyse (micro-XRF) liefert dreidimensional aufgelöste Elementbilder, die Verzerrungen enthalten. Sie entstehen, wenn Röntgenstrahlen Materialien unterschiedlicher Dichte und Zusammensetzung durchdringen. Mit Mikro-CT-Daten, die detaillierte 3D-Bilder der Materialstruktur liefern, und chemischen Informationen aus Röntgenabsorptionsspektroskopie (XAS) - Experimenten im Labor (BLiX, TU Berlin) und an der Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II haben die Forschenden das Verfahren nun verbessert.
  • MXene als Energiespeicher: Chemische Bildgebung blickt nun tiefer
    Science Highlight
    17.06.2024
    MXene als Energiespeicher: Chemische Bildgebung blickt nun tiefer
    Eine neue Methode in der Spektromikroskopie verbessert die Untersuchung chemischer Reaktionen auf der Nanoskala, sowohl auf Oberflächen als auch im Inneren von Schichtmaterialien. Die Raster-Röntgenmikroskopie (SXM) an der MAXYMUS-Beamline von BESSY II ermöglicht den hochsensitiven Nachweis von chemischen Gruppen, die an der obersten Schicht (Oberfläche) adsorbiert oder in der MXene-Elektrode (Volumen) eingelagert sind. Die Methode wurde von einem HZB-Team unter der Leitung von Dr. Tristan Petit entwickelt. Das Team demonstrierte die Methode nun an MXene-Flocken, einem Material, das als Elektrode in Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt wird.