Gemäldeforschung
Werke im Zusammenhang: Vorbilder und Vorlagen
Rembrandts ausgeprägtes Interesse an Kunstwerken jeglicher Art zeigt sich in der intensiven Verarbeitung von Stichen, Zeichnungen und Gemälden anderer Künstler und spiegelt sich darüber hinaus auch in seiner umfangreichen Privatsammlung von Artefakten und Naturalien wider. Diese vielfältigen Inspirationsquellen führten zu einer intensiven Auseinandersetzung und schöpferischen Verwendung in seinen Werken.
Durch die ergänzenden Kenntnisse von Vorbildern und Vorlagen kann der Schaffensprozess nachvollzogen und in seinen stilistischen und historischen Kontext eingebettet werden:
Lassen sich Vorbilder oder Vorlagen für Komposition, Figuren oder Details nachweisen? Können hier Rückschlüsse auf den Entstehungsprozess, die Themenfindung oder die Entwicklung der Komposition gezogen werden? Wie verändert Rembrandt diese Vorbilder? Konkretisiert oder dramatisiert er sie? Lassen sich Übereinstimmungen mit anderen Bildern zu verworfenen und übermalten Fassungen finden? Findet eine Entwicklung über mehrere Stadien statt, die sich auch in den technischen Aufnahmen nachvollziehen lässt?
Das Berliner Bild weist offenkundige Parallelen zu einer kleinen Grisaille gleichen Themas auf, die heute an Jan Lievens zugeschrieben wird. Lievens und Rembrandt standen zu dieser Zeit in regem Austausch miteinander und widmeten sich parallel dem Thema von Simson und Delila. Rembrandt scheint dabei die kleine Grisaille als Ausgangspunkt und Anregung für sein Berliner Frühwerk gedient zu haben.
Rembrandt-Forschungsprojekt: Untersuchung folgender Aspekte: