HZB an Helmholtz-Plattform für Detektortechnologien und Detektorsysteme beteiligt

Die Helmholtz-Gemeinschaft initiiert eine Plattform, um Detektortechnologien und Detektorsysteme weiter zu entwickeln. Ziel der Plattform –  die als Portfoliothema gefördert wird – ist es, Technologien zum Aufbau neuartiger Detektoren für Photonen, Neutronen sowie geladene Teilchen weiter zu entwickeln, die Datenübertragung und -auswertung zu optimieren und exemplarische Detektorprototypen zu entwerfen und zu bauen. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Vernetzung der Detektorlabore. Kleine Zentren können so an kostspieligen technologischen Entwicklungen teilhaben. Das HZB ist an der Plattform beteiligt und entwickelt Systeme für die Detektion von Neutronen, Photonen sowie intelligente, programmierbare Hardware für die Datenerfassung.

„Ein wichtiges Thema in der Neutronenforschung ist der Ersatz von Helium-3 in den Detektoren“, sagt der Koordinator der Neutronendetektorentwicklung in der Plattform, Dr. Thomas Wilpert. Helium-3 ist ein Nebenprodukt bei der Gewinnung von Tritium für militärische Zwecke. Auf Grund internationaler Abrüstung ist die Tritium-Produktion seit den 1990er Jahren deutlich zurückgegangen. Parallel dazu ist der Bedarf weltweit für verschiedene Anwendungen drastisch gestiegen, so dass ein Mangel an Helium-3 für Forschungszwecke deutlich spürbar ist.

Das HZB arbeitet deshalb gemeinsam mit Kooperationspartnern an der Entwicklung von Detektoren, die Bortrifluorid anstelle Helium-3 einsetzen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Upgrade des HZB-Flugzeitspektrometers NEAT. Für die Weiterentwicklung so genannter schneller Photonendetektoren wird zudem ein Messplatz am Elektronenspeicherring BESSY II des HZB eingerichtet.

HS

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